Gérard Depardieus Pinkel-Affäre:"Ich bin kein Terrorist"

Lesezeit: 2 min

Seinetwegen musste eine vollbesetzte Air-France-Maschine umkehren - doch Gérard Depardieu will den Vorwurf, ein rücksichtsloser Flugzeug-Pinkler zu sein, trotzdem nicht einfach so auf sich sitzen lassen: Aus purer Not habe er kurz nach dem Start der Maschine von Paris nach Dublin in eine Flasche urinieren wollen, rechtfertigt sich der französische Schauspieler jetzt in einem Interview. Leider habe er dabei das Fassungsvermögen des Gefäßes überschätzt.

Der französische Filmstar Gérard Depardieu rechtfertigt sich für seine peinliche Pinkel-Affäre in einem Flugzeug: In einer Talkshow des US-Senders CNN klärte er Talkmaster Anderson Cooper über die Umstände auf, die dazu führten, dass er vor dem Start einer Air-France-Maschine von Paris nach Dublin außerhalb der Toilette urinierte.

"Ich will nur pinkeln": Gérard Depardieu (Archivbild von 2010) wehrt sich gegen Vorwürfe, er habe betrunken und rücksichtslos in eine voll besetzte Air-France-Maschine uriniert. (Foto: dapd)

Er habe vor dem Start aufs Klo gehen wollen, doch die Stewardess habe "die Tür mit dem Fuß versperrt". Er habe daraufhin gesagt: "Madame, ich muss dringend pinkeln. Es tut mir weh. Ich bin kein Terrorist", sagte ein lachender Depardieu, der für das Interview aus der irischen Hauptstadt zugeschaltet war.

Als sich die Flugbegleiterin weiter weigerte, den Weg zur Toilette freizugeben, habe er die leere Flasche eines Freundes genommen und sich darin erleichtert. Das Entsetzen der Stewardess sei noch größer geworden, als die Flasche überlief: "Die Flasche war zu klein, wissen Sie. Ich bin ein Elefant. Ich sagte: Keine Sorge, ich wische das weg."

Während sich zahlreiche Passagiere mit ihren Kamera-Handys um den Filmstar herum scharten, rollte das Flugzeug zurück zum Pariser Flughafenterminal. Depardieu musste das Flugzeug verlassen und wurde vom Bodenpersonal weggeführt.

Auf Coopers Frage, ob bei dem Vorfall Wein im Spiel gewesen sei, sagte Depardieu: "Nein."

"Her mit dem Wildschwein"

Den Zwischenfall verarbeitete Depardieu inzwischen in einem kleinen Film, der im Internet veröffentlicht wurde. Das Video zeigt den Schauspieler als Obelix, der kurz vor dem Start eines Flugzeugs das dringende Bedürfnis nach einem Wildschwein verspürt. "Her mit einem Wildschwein", ruft Depardieu, der bereits mehrmals den dickbäuchigen Gallier spielte, in dem einminütigen Clip. "Ich brauche es jetzt, ich kann nicht mehr warten", brüllt er, während er von seinem Freund Asterix und einer Flugbegleiterin zurückgehalten wird.

Depardieu ist einer der weltweit bekanntesten französischen Schauspieler, berühmt wurde er beim internationalen Publikum vor allem durch die Filme "Cyrano de Bergerac" und "Green Card - Scheinehe mit Hindernissen". Bereits dreimal spielte er in der Verfilmung der "Asterix"-Comics den dickbäuchigen Obelix, mit dem Depardieu die Vorliebe für gutes Essen teilt.

Der 62-Jährige ist bereits mehrfach durch Grobheiten aufgefallen. 2005 beschimpfte er seine Landsleute als "blöd", weil sie ihn in einem Auftritt in einer britischen Talkshow für betrunken hielten. Während der Talkshow hatte sich der Schauspieler gebrüstet, dass er früher "vier bis acht Flaschen Wein pro Tag trinken konnte". Zwei Jahre später musste sich Depardieu in Italien vor Gericht verantworten, weil er einem Fotografen einen Kopfstoß verpasst hatte.

© sueddeutsche.de/AFP/aho - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: