Flammen unter Kontrolle:Brand auf russischem Atom-U-Boot

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Die "Jekaterinburg" lag in einem Trockendock, als der Rumpf Feuer fing: Im Norden Russlands ist ein Atom-U-Boot in Brand geraten - ein Übergreifen der Flammen auf das Schiffsinnere konnte allerdings verhindert werden. Die Behörden teilten mit, es sei keine radioaktiver Strahlung ausgetreten.

Der Brand auf einem russischen Atom-U-Boot im Nordwesten des Landes ist nach Angaben der Behörden unter Kontrolle, aber noch nicht gelöscht. Sieben Matrosen seien wegen Rauchvergiftungen in Krankenhäuser gebracht worden, erklärten die Streitkräfte in Moskau. Ihr Zustand sei jedoch nicht besorgniserregend. An Bord befinden sich demnach noch mehrere Besatzungsmitglieder, die die Temperatur im Inneren der Jekaterinburg überwachen.

Der Brand war am Donnerstag ausgebrochen, während das 11.740 Tonnen schwere Schiff in einer Werft in der Region Murmansk in einem Trockendock lag. Das Feuer habe von einem Holzgerüst auf den Rumpf des Schiffes übergegriffen, erklärte das Verteidigungsministerium. Es habe jedoch keine Gefahr bestanden, dass sich das Feuer bis ins Innere des Schiffes ausbreite. Außerdem sei der Atomantrieb abgeschaltet worden. Alle Atomwaffen und konventionellen Raketen waren bereits vor den Reparaturarbeiten entfernt worden.

"Zehn Meter hohe Flammen"

Die noch an Bord befindliche Besatzung kontrolliere ständig Temperatur und Kohlenstoffdioxid-Werte im Schiffsbauch, zitierte die Nachrichtenagentur Itar-Tass einen Sprecher des Verteidigungsministeriums. Die Strahlenwerte in der nahegelegenen Ortschaft Roslijakowo seien normal, es bestehe "keine Gefahr für die Bevölkerung".

Elf Feuerwehrbrigaden und ein Löschboot waren im Einsatz, um die Flammen einzudämmen. Der Fernsehsender TV-21 berichtete, ein Spezialhubschrauber habe tonnenweise Wasser auf das U-Boot geschüttet. "Ich habe etwa zehn Meter hohe Flammen gesehen", sagte ein Augenzeuge dem Fernsehsender. Auch als das Feuer bereits unter Kontrolle war, waren auf Fernsehbildern riesige Rauchwolken über dem Gelände zu sehen.

Die Jekaterinburg ist seit 1985 im Einsatz. Sie gehört der Delta-IV-Klasse an und kann russischen Medienberichten zufolge bis zu 16 Interkontinental-Raketen mit sich führen.

© Süddeutsche.de/dapd/AFP/dpa/jobr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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