- Mehr als zwei Wochen nach seinem Tod nimmt die Öffentlichkeit Abschied von dem erschossenen schwarzen Teenager Michael Brown. Der Tod des 18-Jährigen hatte eine Serie gewaltsamer Proteste in Ferguson ausgelöst.
- Der Vater von Brown hat vor der geplanten Trauerfeier am Montag zur Ruhe aufgerufen.
Vater bittet darum, Proteste zu unterlassen
Der Vater des erschossenen US-Teenagers Michael Brown hat vor der geplanten Trauerfeier am Montag zur Ruhe aufgerufen. Er forderte die Bevölkerung in der Kleinstadt Ferguson im Bundesstaat Missouri auf, Proteste zu unterlassen, berichtete der Nachrichtensender CNN. "Bitte, bitte, schweigt für einen Tag, damit ich, damit wir unseren Sohn zu Grabe tragen können. Das ist alles, was ich von Euch will", sagte Michael Brown senior am Sonntag.
Der unbewaffnete junge Mann war am 9. August von einem weißen Polizisten erschossen worden. Er wurde von sechs Kugeln getroffen. Der Fall löste eine landesweite Rassismusdebatte aus - und eine Serie gewaltsamer Proteste.
Debatte nach Ferguson:Obama lässt Kriegswaffen für Polizisten überprüfen
Polizisten mit Helmen und Sturmgewehren, Tränengas gegen unbewaffnete Bürger: Nach den dramatischen Krawallen in Ferguson will US-Präsident Obama prüfen, ob die Polizei weiter einfach Militärgerät kaufen darf.
Derzeit wird geprüft, ob gegen den Todesschützen Anklage erhoben werden soll. Zwei Polizisten, die während der Demonstrationen eingesetzt waren, wurden disziplinarisch bestraft. Ein Beamter wütete im Internet, von einem anderen Beamten tauchte ein bizarres Video auf. US-Präsident Obama will prüfen, ob die Polizei weiter schweres Militärgerät kaufen und einsetzen darf.
Mehr als 5000 Trauergäste werden erwartet
Am Sonntag versammelten sich in Ferguson etwa 400 überwiegend schwarze Demonstranten, um an Brown zu erinnern. Neben dessen Eltern nahm an der Kundgebung auch der Vater des schwarzen Teenagers Trayvon Martin teil, der im Februar 2012 in der Stadt Sanford in Florida von einem Weißen erschossen worden war.
Für die Trauerfeier in einer Baptistenkirche werden an diesem Montag mehr als 5000 Menschen erwartet. Die Feier soll um 10 Uhr Ortszeit (17 Uhr MESZ) beginnen. Der schwarze Bürgerrechtler Al Sharpton wird zu den Trauernden sprechen. Auch Obama schickt eine Delegation. Nach der Trauerfeier soll Brown im engen Familienkreis beigesetzt werden.