Der Mann, der Ende März ein Flugzeug der EgyptAir nach Zypern entführt hat, hat auf der Mittelmeerinsel Asyl beantragt. Damit will er seine Auslieferung nach Ägypten verhindern. Das teilte Zyperns Innenminister Sokrates Hasikos mit.
Medienberichten zufolge argumentiert der Ägypter damit, dass ihm in seinem Heimatland die Todesstrafe drohe. Der Antrag des 58-Jährigen werde geprüft, allerdings liefen die Vorbereitungen für seine Auslieferung parallel weiter, sagte ein zyprischer Behördensprecher.
Zypern hat dem Auslieferungsantrag Ägyptens bereits im Grundsatz zugestimmt; den Berichten zufolge verlangt es aber eine Zusicherung Ägyptens, den Ausgelieferten nicht zum Tode zu verurteilen.
Entführung aus persönlichen Gründen
Der 59-Jährige hatte am 29. März die Maschine auf dem Flug von Alexandria nach Kairo mit 72 Menschen an Bord in seine Gewalt gebracht und nach Zypern umgeleitet. Der Mann hatte damit gedroht, sich in die Luft zu sprengen - allerdings erwies sich sein angeblicher Sprengstoffgürtel als harmlose Nachbildung.
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Nach sechs Stunden ließ der Mann alle Passagiere des Airbus A320 frei und ließ sich widerstandlos festnehmen. Die Aktion begründete er damit, dass auf Zypern seine Ex-Frau wohne; legal könne er dorthin nicht reisen. Zyprische Behörden beschrieben ihn als psychisch labil.
Ein Gericht hatte vor zwei Wochen angeordnet, dass er acht Tage lang in Haft bleiben soll. Gegen ihn wurden vorläufige Vorwürfe erhoben, darunter Flugzeugentführung, Entführung und Androhung von Gewaltanwendung.