Chronik:Soldaten als Mörder

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Der Amoklauf in Fort Hood ist kein Einzelfall. Immer wieder haben in den letzten Jahren Amokläufer in Uniform ihre Waffen auf Menschen gerichtet.

Sie erschossen Kameraden in der Kaserne oder richteten als Deserteure auf der Flucht ein Blutbad an. In den vergangenen Jahren haben mehrfach Soldaten Menschen getötet. Hier sind einige der spektakulärsten Verbrechen:

US-Soldaten stürmen das Gelände in Fort Hood, Texas, wo am 5. November 2009 ein US-Psychiater 12 Menschen erschoss. (Foto: Foto: dpa)

15. März 2005: Fahnenflüchtige im russischen Gebiet Tschita an der Grenze zu China töten bei einem Amoklauf sechs Menschen. Die vier Grenzsoldaten hatten zunächst in ihrer Kaserne drei Offiziere erschossen. Auf der Flucht töten sie noch drei Polizisten. Auch einer der Täter kommt ums Leben.

11. April 2004: Ein Wachpolizist der Truppen des russischen Innenministeriums erschießt in seiner Kaserne in der Teilrepublik Dagestan im Kaukasus zwei Kameraden. Ein dritter Soldat wird schwerverletzt. Nur zwei Tage zuvor hatte ein betrunkener Grenzsoldat in Dagestan im Streit vier Kameraden erschossen.

5. Februar 2002: Bei der Flucht von zwei Deserteuren in der russischen Teilrepublik Tatarstan an der Wolga sterben acht Menschen. Der Unteroffizier und der Wehrpflichtige eröffnen bei der Verfolgungsjagd mehrfach das Feuer aus Maschinenpistolen. Ihre Opfer - neben Polizisten auch Unbeteiligte - werden durch gezielte Kopfschüsse ermordet.

25. November 2001: In einer US-Kaserne in Mannheim erschießt ein amerikanischer Soldaten einen Kameraden. Drei weitere Soldaten werden zum Teil lebensgefährlich verletzt.

14. Juli 2000: Drei Deserteure der armenischen Streitkräfte töten auf ihrer Flucht acht Menschen. Neben Polizisten und Soldaten werden auch zwei Autoinsassen erschossen, als die Amokläufer deren Wagen rauben.

16. September 1999: Ein schwarzer südafrikanischer Leutnant erschießt in einer Kaserne in Bloemfontein sechs weiße Kameraden und eine Zivilangestellte der Armee. Fünf weitere Soldaten werden verletzt. Der Täter war auf dem Militärgelände von Gebäude zu Gebäude gegangen und hatte vor allem auf Offiziere gefeuert.

28. November 1998: Ein Soldat der iranischen Luftwaffe erschießt in Teheran 14 Menschen. Der Soldat war einige Tage zuvor aus seiner Kaserne geflohen. Motiv für die Bluttat war möglicherweise eine zuvor erfolgte Verurteilung seiner Eltern.

2. Juni 1997: Ein Soldat der russischen Truppen in der abtrünnigen georgischen Region Abchasien erschießt bei einer Wachablösung neun Kameraden und den Kommandeur der Einheit. Als ein Wachsoldat die Waffe auf ihn richtet, nimmt sich der Amokläufer das Leben.

10. Oktober 1990: Mit einem Schnellfeuergewehr erschießt ein US- Soldat in Erlangen den Küchenchef der dortigen US-Kaserne. Anschließend verletzt er einen Kameraden und schießt sich eine Kugel in den Kopf.

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