Camilla und Charles:Unterschätztes Traumpaar

Sie hielten an ihrer Romanze fest, obwohl alle dagegen waren. 45 Jahre soll diese Liebe schon dauern, nun ist zehnter Hochzeitstag. Das Geheimnis von Camilla und Charles: Sie passen wirklich fabelhaft zusammen.

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Gegen alle Widerstände

Camilla und Charles feiern fünften Hochzeitstag

Quelle: dpa

Großbritanniens Thronfolger Prinz Charles und seine Camilla bei ihrer Hochzeit. Genau zehn Jahre ist das jetzt her. Kennen und lieben tun sich die beiden schon viel länger. Und was würde besser als Titelsong dieser 45-jährigen Beziehung passen als Mariah Careys Schmachtfetzen "Against all odds"? Gegen alle Widerstände sind Charles und Camilla sich und ihrer Liebe in all den Jahren treu geblieben. Dabei war das, was über die Romanze der beiden geschrieben und getratscht wurde, harter Tobak: Die Yellow Press verpasste Camilla den Spitznamen "Horseface" ("Pferdegesicht"), Diana galt als Prinzessin der Herzen. 1995 gab Diana im Kensington-Palace der BBC ein Interview, in dem sie unter Tränen die Frage "War Mrs. Parker-Bowles schuld am Zusammenbruch ihrer Ehe?" so beantwortete: "Ja, in dieser Ehe waren wir zu dritt. Und es war eine Person zu viel." Zwei Jahre später starb Diana auf der Flucht vor Paparazzi. Jetzt bemühte sich die Boulevardpresse erst recht, Charles und Camilla auseinanderzubringen - getreu dem Motto: Wenn die Geschichte für die Prinzessin nicht gut ausgeht, dann für niemanden! Angeblich soll auch die Queen zu diesem Zeitpunkt "not amused" über Camillas Auftreten am Hof gewesen sein - und doch heiraten die beiden 2005. Eben gegen alle Widerstände.

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Nerds wie du und ich

Commemorations for end of combat operations in Afghanistan

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Das Geheimnis ihrer Liebe? Vielleicht ihre Normalität. Als Catherine vor einigen Monaten in New York war, verlor sie für einen winzigen Moment die Fassung. Die Herzogin rollte kurz mit den Augen, bevor sie in einem Zentrum für Kinder weiter Geschenke einpackte wie ihr geheißen. Trotzdem ging die Videosequenz dieses Momentes auf Youtube viral. Die Nachricht: Auch die sonst so perfekte Catherine ist ein Mensch! Ein Mensch, dem das Gesicht entgleiten kann. Zumindest für ein paar Sekunden. Camilla und Charles würden mit einer solchen Szene kaum berühmt werden - dafür sind sie einfach zu kauzig, zu nerdig, zu sehr wie du und ich. Das macht sie so sympatisch.

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Gemeinsamer Sinn für Bio

Camilla feiert 61. Geburtstag - Gemüsekorb

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Cool sind die beiden dennoch. Als Prinz Charles Anfang der achtziger Jahre begann, den Landsitz Highgrove nach biologisch-dynamischen Prinzipien zu bewirtschaften, wurde er milde belächelt. Die Hipster waren noch Quark im Schaufenster und Öko-Queen Michelle Obama aß vermutlich noch Cheeseburger. Jetzt, ein Vierteljahrhundert später, gilt Charles als Vorreiter der Biobewegung und wird von Fachleuten auf der ganzen Welt geschätzt. Highgrove ist nach Berichten von Experten und Besuchern "ein Garten Eden mit plätschernden Quellen und weiträumigen Naturwiesen". Auf den Wiesen grasen Pferde und Rinder. Im Herbst werden die Flächen von Schafen abgegrast. Zur Bekämpfung der Schnecken werden Indische Laufenten eingesetzt. Doch Charles' und Camillas Gärten sind nicht nur romantisch - alle drei werden nach den Leitsätzen des "Organic Gardening" bearbeitet. Das bedeutet, dass nicht die Pflanzen gedüngt werden, sondern der Boden.

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Sie verzichten auf peinliche Kosenamen

REUTERS NEWS PICTURES - IMAGES OF THE YEAR 2012

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Häschen, Bärchen, Gürkchen - sobald zwei Ichs zu einem Wir verschmelzen, werden oft bürgerliche Namen abgelegt. Was hinter Schlafzimmertüren angebracht sein mag, wird auch gerne quer durch den Supermarkt gebrüllt. Das stört nicht nur Bärchen, sondern auch die Öhrchen aller Umstehenden. Promibauunternehmer Richard Lugner hat mit "Katzi", "Mausi", "Bambi", "Spatzi" und "Kolibri" bald die ganze Tierwelt durch. Seinen Höhepunkt findet der Kosenamenwahn, wenn einer für zwei reichen muss - wie bei "Brangelina" (Brad Pitt und Angelina), "Kimye" (Kim Kardashian und Kanye West) oder "TomKat" (Tom Cruise und Katie Holmes). Charles und Camilla sind in der Öffentlichkeit bislang ohne Kosenamen ausgekommen. Wenn man mal von dem absieht, den Diana einst Camilla zuteil werden ließ: "the Rottweiler".

Im Bild: Charles und Camilla tuscheln während ihrer Kanada-Reise 2012 bei einer Veranstaltung an der Universität von Regina.

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Sie sind das perfekte Freizeit-Team

PICTURES OF THE YEAR 2006

Quelle: REUTERS

Außerdem passen sie fabelhaft zusammen. Auch wenn es sich hier um einen PR-Termin während eines Staatsbesuchs in Indien 2006 handelt, ist deutlich zu sehen: Diese beiden harmonieren nicht nur in Gala-Uniform, sondern auch bei der Ausübung gemeinsamer Hobbys. Wenn sie durch die Ländereien von Schloss Balmoral wandern, sich dem Gärtnern, Jagen oder Fischen widmen. Es gibt wenig schlimmeres als Paare, die die letzten 30 Jahre des gemeinsamen Erdendaseins damit zubringen, wortlos nebeneinander auf der Couch verbringen. Bei Charles und Camilla scheint die Gefahr des endlosen Anödens nicht zu bestehen.

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Sie lieben Pferde (aber keine Koalas)

The Prince Of Wales And Duchess Of Cornwall Visit Australia - Day 3

Quelle: Getty Images

Charles' und Camillas erstes Treffen soll der Überlieferung nach bei einem Polo-Match Anfang der Siebziger stattgefunden haben. Beide lieben Pferde - ebenso wie der Rest der königlichen Familie. Bei Wettkämpfen ihrer Nichte Zara Phillips, die es bis nach Olympia schaffte, sieht man das Paar regelmäßig auf der Tribüne. Auch im Sattel machen beide eine gute Figur. Wie ihr Verhältnis zu anderen Tieren ist, ist nicht überliefert. Schafe soll Charles (siehe Bio) sehr in sein Herz geschlossen haben. Ebenso wie Corgis, die Lieblingshunde seiner Mutter. Koalas scheinen den beiden allerdings nicht allzu sehr ans Herz gewachsen zu sein.

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Sie haben denselben Sinn für Humor

The Prince Of Wales Introduces The Duchess Of Cambridge To The Prince's Trust At Dulwich Picture Gallery

Quelle: Getty Images

Der Mitschnitt eines intimen Telefonats zwischen Charles und Camilla, der 1992 öffentlich wurde, ging als einer der deftigsten Skandale in die reiche Skandalgeschichte des britischen Königshauses ein. Jener Wortwechsel, der mit Sehnsuchtsbekundungen beginnt und damit endet, dass Charles den Wunsch bekundet, sich in Camillas Tampon zu verwandeln, ist aber mehr: Nämlich der Beweis, dass die beiden ein eigenwilliger Sinn für Humor verbindet.

Im Bild: Charles und Camilla besuchen 2012 den Workshop einer Wohltätigkeitsorganisation für Kunst und Kinder.

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Beide haben zunächst jemand anderen geheiratet

ROYAL CHARLES/CAMILLA 1

Quelle: AP

Länger als zwei Jahre sollen Charles und Camilla bereits Anfang der siebziger Jahre - lange vor der Tampon-Affäre - eine Beziehung geführt haben. Doch so richtig schien der Thronfolger sich nicht zu trauen. Stellte seine - obwohl adelige - Gefährtin nicht am königlichen Hof vor, übte sich in Heimlichkeit und begab sich erst mal in den Dienst der Marine. Und Camilla? Die wartete nicht auf den Prinzen. Sondern nahm kurzerhand, während Charles in der Karibik weilte, den Antrag ihres langjährigen Bewunderers Andrew Parker Bowles an. Geschadet hat das der Liebe der beiden offenbar nicht.

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Sie mag ihn als die ewige Nummer 2

Britain's Queen Elizabeth, Britain's Prince Charles and his wife Camilla, the Duchess of Cornwall, attend the French-British ceremony at the British War cemetery in Bayeux

Quelle: REUTERS

Die "Glyzinien-Schwestern" nannten spitzzüngige Zeitgenossen vor ein paar Jahren noch Catherine und Philippa Middleton. Den Kletterpflanzen-Spitznamen verdankten die beiden Frauen ihrem angeblich ausgeprägten Ehrgeiz, gesellschaftlich aufzusteigen. Camilla das Streben nach Macht und Ruhm als Motiv für ihre Liaison mit Charles zu unterstellen, erscheint dagegen völlig abwegig. Als die Verbindung endlich offiziell wurde, war schließlich lange klar: Mit Charles und dem Thron, das wird eher nichts mehr. Will man einen botanischen Vergleich bemühen, gleicht die herrlich unpolitische Liebe der beiden eher dem Immergrün - ein zuverlässiger Bodendecker.

Im Bild: Queen Elizabeth, Prinz Charles und Camilla während einer Gedenkzeremonie auf dem britischen Militärfriedhof Bayeux in Frankreich 2014.

© SZ.de/afis/olkl/leja/jana/raju/rus
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