BP: Ölpest im Golf von Mexiko:Kleinere Glocke - größere Chance?

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800.000 Liter Öl strömen täglich nach der Explosion der Bohrinsel Deepwater Horizon in den Ozean. Der Betreiber BP startet nun einen neuen Versuch, die Ölpest einzudämmen.

Es ist ein Foto, das die Weltöffentlichkeit schockiert: Wie aus einem Geysir strömt Öl nach der Explosion auf der Bohrinsel Deepwater Horizon ins offene Meer.

Öl schießt aus dem Bohrloch der FörderinselDeepwater Horizonim Golf von Mexiko. (Foto: Foto: AP)

Nun unternimmt der Ölkonzern BP, in dessen Auftrag die Plattform betrieben wurde, einen weiteren Versuch zur Eindämmung der Ölpest vor der amerikanischen Südküste.

Am Donnerstag solle eine Stahlglocke über das schadhafte Bohrloch in rund 1500 Metern Tiefe gestülpt werden, erklärte BP. Diese sei kleiner als die Glocke, mit der jüngst vergeblich versucht worden sei, ausströmendes Öl aufzufangen und abzupumpen. Ob das Vorhaben mit der kleineren Glocke gelinge, sei aber noch unklar.

Werbekampagne mit BP-Geld

Seit der Explosion auf der Deepwater Horizon am 20. April und deren Untergang fließen durch das offene Bohrloch am Meeresboden nach Angaben des Betreibers BP pro Tag etwa 800.000 Liter Öl ungehindert in den Golf von Mexiko. Der US-Südküste droht eine Umweltkatastrophe in bislang nicht gekanntem Ausmaß. BP hat erklärt, für "alle Rechtsansprüche" durch die Katastrophe aufzukommen. Die angerichteten Schäden werden bisher auf 14 Milliarden Dollar geschätzt.

Große Schäden erwartet auch das Touristenparadies Florida. Der Gouverneur will nun mit Geldern von BP Touristen in den US-Bundesstaat locken, die aus Angst vor der Ölpest ihre Reisen storniert haben. Charlie Crist forderte BP auf, 34 Millionen Dollar (27 Millionen Euro) für eine Werbekampagne bereitzustellen. Damit sollten jene potenziellen Besucher angesprochen werden, die irrtümlich glauben, dass die Ölpest im Golf von Mexiko auch die Küsten von Florida betroffen hat.

Nach Regierungsangaben sind die Stornierungsraten in Florida stark gestiegen, seit die Medien intensiv über die Ölpest berichten. Der Fremdenverkehr ist einer der wichtigsten Erwerbszweige in dem Bundesstaat.

© sueddeutsche.de/Reuters/AFP/tob - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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