Papst auf Deutschlandbesuch:Benedikt XVI. erteilt Ökumene eine Absage

Der zweite Tag in seiner Heimat führt Papst Benedikt zu einer katholischen Enklave in Ostdeutschland: Erfurt. Nach einem Besuch des Mariendoms hält der Heilige Vater einen ökumenischen Gottesdienst - und enttäuscht die Hoffnungen auf ein Gastgeschenk. Die aktuellen Ereignisse im Foto-Ticker.

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Papst Benedikt XVI. hat die Hoffnungen auf ein "ökumenisches Gastgeschenk" bei seiner Deutschlandreise enttäuscht. Diese Erwartung stelle ein "politisches Missverständnis des Glaubens und der Ökumene" dar, sagte das katholische Kirchenoberhaupt bei einem ökumenischen Gottesdienst im evangelischen Augustinerkloster in Erfurt. Der Glaube sei nicht etwas, was man ausdenken oder aushandeln könne. Nur durch tieferes Hineindenken und Hineinleben in den Glauben wachse Einheit.

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An den Papst waren hinsichtlich der Ökumene im Vorfeld hohe Erwartungen gerichtet worden, obwohl der Vatikan diese immer wieder zu dämpfen suchte. Die beiden großen theologischen Hürden für eine Annäherung der Kirchen liegen im Abendmahl und in der gegenseitigen Anerkennung der Priester. Die katholische Kirche lässt Protestanten nicht zur Kommunion zu und untersagt Katholiken die Teilnahme am evangelischen Abendmahl, außerdem akzeptiert sie keine evangelischen Priester. Die evangelische Kirche ist in beiden Punkten offener.

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Der imposante Domberg von Erfurt war die erste Station des Papstes nach seiner Ankunft in der thüringischen Landeshauptstadt. Erfurt ist seit 1994 wieder Bischofssitz, der Mariendom die Kathedrale des damals neu geschaffenen Bistums. Er ist neben dem Augustinerkloster eine der vom Papst gewünschten Stationen. Auf dem Domplatz wird das Kirchenoberhaupt am Samstag vor knapp 30.000 Gläubigen eine Heilige Messe feiern.

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Nach seiner Ankunft in Erfurt wurde Papst Benedikt XVI. von der thüringischen Ministerpräsidentin, Christine Lieberknecht (CDU), in Empfang genommen.

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In der thüringischen Hauptstadt hat der Papst den St. Marien Dom besucht und am Altar ein Gebet gehalten.

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Die Sicherheismaßnahmen sind auch hier hoch. In Erfurt hat die Polizei bereits in den frühen Morgenstunden den Dom abgesichert. Im Bild patroulliert eine Reiterstaffel der Polizei aus Niedersachsen in Etzelsbach nahe der Wallfahrtskapelle.

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Über 10.000 Menschen sind jedes Jahr bei der Wallfahrt anwesend. Auch dieses Mal nehmen zahlreiche Gläubige den weiten Weg zu Fuß auf sich, um den Papst in Etzelsbach zu sehen.

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Hier wird der Papst in der katholischen Enklave am Abend erwartet. Auf dem Gelände der Wahllfahrtskapelle Etzelsbach ist dafür eine Altar-Bühne errichtet worden. 

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In Erfurt warteten am Vormittag die Gäste auf dem Flugfeld auf die Ankunft von Papst Benedikt XVI.

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Auch am Flughafen von Erfurt wurde der rote Teppich für den Papst ausgerollt, der in der thüringischen Hauptstadt einen ökumenischen Gottesdienst halten wird. Die Protestanten hofften auf ein starkes Signal für die Ökumene.

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Bereits am Morgen hat der Heilige Vater sich mit Vertretern der Muslime in Berlin getroffen. In Anwesenheit von Ali Dere (rechts), einem Professor für islamische Theologie, rief der Papst zu einem respektvollen Umgang zwischen Christen und Muslimen auf.

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Der Papst verbrachte seine erste Nacht in der Botschaft des Vatikans in Berlin-Neukölln. Sein "Papamobil" ist derweil weiter gereist. Es wird am heutigen Freitag in Thüringen eingesetzt. In Freiburg, der dritten Station der Visite, kommt dann ein zweites "Papamobil" zum Einsatz.

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Am Donnerstag hatte Benedikt XVI. eine Heilige Messe im Berliner Olympiastadion zelebriert. Mehr als 60.000 Menschen kamen, um dem Gottesdienst im Freien beizuwohnen.

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Unter den Anwesenden waren Menschen jeden Alters zugegen. Kurz nach dem Besuch des Gottesdienstes starb ein 81-jähriger Mann nach dem Verlassen des Stadions. Wiederbelebungsversuche seien vergebens gewesen, teilte die Berliner Polizei mit.

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