Bali:Schweres Erdbeben löst Panik aus

Lesezeit: 1 min

Minutenlang bebt die Erde, Putz bröckelt von den Hauswänden, Dächer stürzen ein: Auf der indonesischen Urlaubsinsel Bali hat ein schweres Erdbeben Panik ausgelöst. Dutzende Menschen wurden verletzt. Ein Tsunami ist jedoch zunächst nicht zu befürchten.

In Panik flohen Menschen aus Häusern, Touristen rannten aus den Hotels auf die Straße: Bei einem schweren Erdbeben vor der Küste sind auf der indonesischen Insel Bali mindestens 50 Menschen verletzt worden. Das Beben erreichte eine Stärke von 6,0 auf der Richter-Skala. Viele Menschen hätten Schnitt- und Kopfverletzungen sowie Knochenbrüche erlitten, sagte ein Krankenhaussprecher. Drei Opfer befänden sich noch in einem kritischen Zustand.

"Es hat mich von meinem Motorrad gerissen", sagte der Anwohner Miftahul Chusna im örtlichen Rundfunk. Die Pressesprecherin eines Hotels schilderte wie das ganze Gebäude ins Wanken geriet. "Die Gäste sind panisch aus den Räumen gerannt", sagte sie. "Wir haben spezielle Fluchtwege für solche Situationen, aber alle hatten so viel Angst, dass sie sie einfach ignoriert haben."

Andere Augenzeugen berichteten von zusammengebrochenen Dächern und Rissen in Hauswänden. Nahe der Küste stürzten die Wände einiger Tempel ein. Im Badeort Kuta im Süden Balis war das Beben mehrere Minuten lang zu spüren, sagte ein Sprecher der Erdbebenbehörde. "Es gab Panik, alle rannten aus den Gebäuden. Als wir in unser Bürogebäude zurückgekehrt sind, haben wir Risse in den Wänden gesehen und Putz, der heruntergefallen war."

Nach Angaben der US-Geologiebehörde lag das Zentrum des Bebens etwa 100 Kilometer südwestlich von Bali in einer Tiefe von 60 Kilometern. Eine Tsunamiwarnung wurde zunächst nicht veröffentlicht.

Im Dezember 2004 hatte ein schweres Erdbeben im Indischen Ozean einen Tsunami ausgelöst, der in der Region 230.000 Menschenleben forderte, die Hälfte davon in der indonesischen Provinz Aceh. Indonesien liegt auf dem so genannten pazifischen Feuerring, einem Gebiet mit hoher seismischer Aktivität, in dem sich häufig starke Erdbeben ereignen.

© sueddeutsche.de/dapd/afp/leja - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: