Aus Loveparade wird B-parade:Massenparty-Konzept für Berlin vorgestellt

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Weniger Techno, mehr Pufferzonen: Zwei Jahre nach der Loveparade-Katastrophe soll in diesem Sommer in der Hauptstadt die "B-parade" steigen. Die Projektidee, so betonen die Veranstalter, sei neu - und: "Wir haben das Thema Sicherheit groß geschrieben."

Der Veranstalter ist ein anderer, der Name neu - doch die Grundidee ist dieselbe: Zwei Jahre nach der Loveparade-Katastrophe soll es in diesem Sommer wieder ein Musikspektakel für die Massen geben, unter dem Titel "B-parade" in der Hauptstadt. An diesem Dienstag hat die Berlin Dance Parade GmbH Veranstaltungsmanagement ihr Projekt vorgestellt, bei dem vieles bekannt scheint, aber eines doch ganz anders werden soll: "Wir haben das Thema Sicherheit groß geschrieben", sagte Geschäftsführer Eric J. Nußbaum bei der Präsentation in Berlin.

Bei der Loveparade im Jahr 2000 bevölkerten Tausende Raver die Straßen Berlins - ein Anblick, der sich auch im Sommer 2012 bieten wird? (Foto: Reuters)

Am 21. Juli soll die neue große Straßenparty stattfinden, der Veranstalter rechnet mit 350.000 bis 450.000 Besuchern. Die neue Parade sei keine Neuauflage der Loveparade, betonte Nußbaum, sondern habe ein anderes Konzept. So wird auf der Straße des 17. Juni nicht nur Techno aufgespielt, vielmehr soll eine Vielfalt elektronischer Musik geboten werden. Die B-parade versteht sich demnach als kulturelle Veranstaltung, bei der es beispielweise auch länderthematische Trucks geben wird.

Die Loveparade, erstmals 1989 in Berlin ausgetragen, war mehr als 20 Jahre lang eines der beliebtesten Techno-Festivals der Welt. 2010 wurde die Partyreihe eingestellt, nachdem bei der Veranstaltung in Duisburg 21 Menschen bei einer Massenpanik ums Leben gekommen waren. Hunderte Partygäste wurden damals verletzt. Die Stadt hatte die Veranstaltung auf einem stillgelegten Güterbahnhof genehmigt, obwohl das Sicherheitskonzept schwere Mängel aufwies.

"Letztlich ist wichtig, dass man daraus lernt"

Bei der B-parade soll nun alles anders, besser werden: Ausführlich wurde bei der Pressekonferenz das Sicherheitskonzept der geplanten Großveranstaltung erläutert, von Pufferzonen über Entlastungsschleusen bis zum Koordinationsstab. Den Besuchern sei es jederzeit möglich, die Strecke in Richtung Tiergarten zu verlassen, sagte der Sicherheitsbeauftragte Jens Groskopf.

Der Veranstalter der B-parade verwies darauf, dass es bereits vor der Loveparade-Katastrophe ähnliche Unglücke bei Großveranstaltungen in Fußballstadien und bei Konzerten gegeben habe. "Letztlich ist wichtig, dass man daraus lernt", sagte Nußbaum. In Berlin seien bereits viele Paraden ohne Zwischenfälle verlaufen.

Noch haben die zuständigen Behörden das Party-Konzept jedoch nicht abgesegnet. Es sei möglich, dass die Genehmigung erst wenige Tage vorher erfolge, so Nußbaum. Die Finanzierung ist dem Veranstalter zufolge gesichert, auf Berlin kämen keine Kosten zu.

© Süddeutsche.de/dpa/jobr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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