Auf Hamburger Hafenfähre:Versuchte Geiselnahme vereitelt

Unter einem Vorwand gelangen acht PKK-Anhänger auf die Brücke einer Hamburger Hafenfähre mit 60 Passagieren. Sie verlangen vom Kapitän, auf der Elbe zu bleiben - die Wasserschutzpolizei kann die versuchte Geiselnahme schnell beenden. Jetzt ermittelt der Staatsschutz.

Mehrere Anhänger der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) haben am Donnerstag versucht, eine Hamburger Hafenfähre mit 60 Passagieren in ihre Gewalt zu bringen. Wie ein Polizeisprecher mitteilte, konnte die Wasserschutzpolizei die Aktion am Nachmittag jedoch schnell beenden. Es gebe keine Hinweise auf Verletzte. Die vier Frauen und vier Männer "vermutlich kurdischer Herkunft" wurden festgenommen.

Unter einem Vorwand hätten die Demonstranten sich im Bereich Finkenwerder Zutritt zur Brücke des Schiffes verschafft und vom Kapitän verlangt, auf der Elbe zu bleiben und nicht anzulegen. Außerdem hätten sie eine Fahne mit Bezug zum Chef der PKK, Abdullah Öcalan, entrollt. Öcalan verbüßt in der Türkei eine lebenslange Haftstrafe.

Passagiere hätten daraufhin die Polizei alarmiert. Die Wasserschutzpolizei sei mit ihrem größten Boot längsseits gegangen und habe die etwa 60 Fahrgäste von der Fähre geholt, sagte ein anderer Polizeisprecher. Dann seien die Beamten auf die Brücke gestiegen. Die PKK-Anhänger hätten sich widerstandslos festnehmen lassen.

Waffen seien nicht gefunden worden, sagte der Sprecher. Die Passagiere seien an Land gebracht worden. Auch die Hafenfähre habe schließlich anlegen können.

Die Festgenommenen wurden inzwischen verhört. Der Staatsschutz übernahm die Ermittlungen. Die Teilnehmer der Aktion würden sich zumindest wegen gefährlichen Eingriffs in den Schiffsverkehr verantworten müssen, hieß es. Erst am Mittwoch waren Kurden den Angaben zufolge auf den Turm des Hamburger Michel gestiegen und hatten dort ein Transparent entrollt.

© dpa/AFP/fran/cop - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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