Anschlag auf Boston-Marathon:FBI erschießt Freund Zarnajews

FBI-Einsatz in Orlando, Florida: Offenbar wurde ein Mann mit Verbindung zu Boston-Terrorverdächtigem erschossen. (Foto: REUTERS)

Schüsse während der Ermittlungen: In Florida hat ein FBI-Agent einen 27-Jährigen getötet, der Verbindungen zu einem der beiden mutmaßlichen Attentäter von Boston, Tamerlan Zarnajew, gehabt haben soll. Die Ermittler hatten ihn zu drei Morden im Jahr 2011 befragt, in die Zarnajew möglicherweise verwickelt war.

Im US-Bundesstaat Florida hat die Polizei einen Mann getötet, der Verbindungen zu einem der beiden Terrorverdächtigen von Boston gehabt haben soll. Ein FBI-Agent habe den 27-jährigen Ibragim Todashev in der Stadt Orlando erschossen, nachdem er selbst verletzt worden sei, teilte ein Sprecher der US-Bundespolizei FBI mit. Der Beamte habe aus Notwehr gehandelt, weil der Befragte plötzlich gewalttätig geworden sei.

Medienberichten zufolge hatte Todashev Verbindungen zu dem in Boston getöteten mutmaßlichen Attentäter Tamerlan Zarnajew und stammte ebenfalls aus der russischen Teilrepublik Tschetschenien. Nach Angaben des FBI-Sprechers hatten der Agent und zwei Polizeioffiziere aus dem Bundesstaat Massachusetts den 27-Jährigen im Zusammenhang mit den Ermittlungen nach dem Boston-Attentat vernommen.

US-Medien berichten, Todashev sei auch zu drei Morden im Großraum Boston im Jahr 2011 befragt worden. Die Polizei verdächtigte Zarnajew bereits kurz nach dem Anschlag auf den Boston-Marathon, auch an den drei Morden beteiligt gewesen zu sein. Der Nachrichtensender CNN berichtet in Berufung auf einen Polizeibeamten, der Befragte habe Zarnajews und seine eigene Beteiligung an den Taten gestanden, bevor er erschossen wurde. Andere Medien halten sich diesbezüglich noch zurück, das FBI hat das Geständnis nicht bestätigt.

Beim Bombenanschlag auf den Boston-Marathon waren am 15. April drei Menschen getötet und mehr als 250 verletzt worden. Wenige Tage später wurde der 19-jährige Dschochar Zarnajew verhaftet. Sein älterer Bruder Tamerlan kam bei der gemeinsamen Flucht ums Leben.

© Süddeutsche.de/dpa/AFP/Reuters/kjan - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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