Würmtal:Hilfe in schweren Stunden

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Der Hospizverein Würmtal startet mit neuem Konzept in sein 21. Jahr

Von Annette Jäger, Würmtal

Viele Schwerkranke und ihre Angehörigen könnten Unterstützung erhalten - sie wissen es nur nicht. Diese Erfahrung macht Doris Unterreitmeier, seit 2013 Vorsitzende des Hospizvereins Würmtal, immer wieder. Die Hospizbewegung und was genau dahintersteckt, sei vielen unbekannt. Da trifft es sich gut, dass der Verein zum 20. Jubiläum, das er an diesem Freitag, 30. September, feiert, "richtig durchstarten kann", wie Unterreitmeier sagt: Eine Koordinatorin ist jetzt mit von der Partie. Sie bietet am Dienstag, 4. Oktober, den ersten Ausbildungskurs für angehende Hospizbegleiter an. Die Informationsveranstaltung beginnt um 19 Uhr im Bürgerhaus Gräfelfing, Bahnhofsplatz 1.

Viele glauben, an einen Hospizbegleiter wendet man sich nur, wenn einem Schwerkranken das Lebensende ganz unmittelbar bevorsteht. Dabei steht die Hilfe bei jeder schweren Krankheit sowohl dem Betroffenen wie auch den Angehörigen zu, wenn sie sich überlastet oder alleine gelassen fühlen, erklärt Unterreitmeier, die als Apothekerin in Lochham arbeitet. Ein Hospizbegleiter kann als neutraler Gesprächspartner wichtige Unterstützung leisten. "Ich würde in Zukunft gerne auch Demenzkranke stärker miteinbeziehen." Sie seien zwar zu Beginn der Erkrankung keineswegs ein Palliativfall. Doch die hohe Belastung, die mit dieser Krankheit einhergeht, erlebten die Angehörigen schon in einem frühen Stadium.

Der Verein zählt 150 Mitglieder und ist für alle Würmtalgemeinden zuständig. "Früher hat der Verein die Hospizbewegung gefördert, jetzt wollen wir mehr praktische Hilfe leisten", sagt Unterreitmeier. Die neue Koordinatorin, Andrea Ossimitz, ist ausgebildete Krankenschwester und hat sich laut Unterreitmeier intensiv mit der Hospizbewegung beschäftigt. Sie wird in Zukunft Anfragen aus der Bürgerschaft entgegennehmen und den Bedarf bei Patienten und Angehörigen ausloten sowie Kontakte zu Palliativstationen oder Kliniken herstellen. Außerdem betreut sie die ehrenamtlichen Hospizbegleiter.

Bisher gibt es davon nur zwei im Verein, mit der halbjährigen Ausbildung, die jetzt beginnt, sollen es mehr werden. Als Hospizbegleiter kommt jeder in Frage, ob alt oder jung. Beim Infotag haben Interessierte Gelegenheit, sich mit diesem wichtigen Thema vertraut zu machen.

© SZ vom 30.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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