Wolfratshausen/Geretsried:Märkte, Menschen, Attraktionen

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In Geretsried kann man am Wochenende französische Spezialitäten kaufen, in Wolfratshausen wird Martini gefeiert. Am Sonntag pendelt ein Oldtimer-Bus zwischen den Städten. Besucher sollen auf die Stelzenläufer achten

Von Konstantin Kaip, Wolfratshausen/Geretsried

Beim Miteinander von Geretsried und Wolfratshausen mag es auf politischer Ebene noch Schwierigkeiten geben. Im Einzelhandel hingegen läuft es wunderbar. Das konnte man schon beim ersten gemeinsamen verkaufsoffenen Sonntag der beiden Nachbarstädte erleben, der im vergangenen Jahr Tausende Besucher zum Einkaufen und Flanieren lockte. Nun gibt es den zweiten gemeinsamen verkaufsoffenen Sonntag: Am 6. November öffnen in beiden Städten die Geschäfte von 13 bis 18 Uhr.

In Wolfratshausen ist am Sonntag zudem der traditionelle Martinimarkt von 10 bis 18 Uhr in der Marktstraße. In Geretsried gibt es wieder einen französischen Gourmetmarkt mit Spezialitäten aus den Regionen Frankreichs. Der öffnet schon am Freitag und Samstag jeweils von 9 bis 18.30 Uhr, am Sonntag kann man die Schmankerl bis 17.30 Uhr kaufen. Damit die Besucher bequem von einer Stadt in die andere kommen, gibt es wie im vergangenen Jahr kostenlose Oldtimer-Busse, die hin und her pendeln. Von 10.15 Uhr an verkehren die Busse regelmäßig, und zwar zwischen folgenden Haltestellen: in Wolfratshausen am Hatzplatz und bei der Baywa an der Pfaffenrieder Straße, in Geretsried am Karl-Lederer-Platz, an der Sudetenstraße und der regulären Bushaltestelle Jeschkenstraße/Keplerweg.

Der Werbekreis Wolfratshausen und die Geretsrieder Einzelhandelsgemeinschaft "ProCit", die den Aktionstag organisieren, sind zuversichtlich und freuen sich auf die gemeinsame Aktion. Die beiden Vereine träten "nicht nur verbal für ein Miteinander der Nachbarstädte ein, sondern leben dieses mit einem gemeinsamen verkaufsoffenen Sonntag, der überregional Beachtung findet", erklärt die Werbekreis-Vorsitzende Ingrid Schnaller. Die gemeinsame Veranstaltung sei ein besonderes Erlebnis mit Vorteilen auf beiden Seiten, betont Ludwig Schmid, Vorsitzender von "ProCit": "Dass unsere beiden Städte auch gut alleine können, haben sie in der Vergangenheit gezeigt. Aber miteinander können sie noch besser. Das ist wie bei einer Brotzeit. Zu zweit schmeckt's besser." Deswegen habe man für die Besucher in beiden Städten eine Überraschung vorbereitet, erklärt Schmid. Worin die besteht, verrät er vorab nicht - empfiehlt jedoch, die beiden Stelzenläufer, die in den Stadtzentren unterwegs sind, zu besuchen.

Was die Oldtimer-Busse betrifft, haben die Veranstalter in diesem Jahr Unterstützung eines weiteren Vereins bekommen: Die Initiative "S-7-Verlängerung jetzt" trägt die Kosten für den Shuttle-Service von zirka 3000 Euro. Es sei schließlich Ziel des Vereins, "die Verkehrs- und Arbeitsmarktentwicklung des Wirtschaftsstandortes Wolfratshausen-Geretsried" durch die S-Bahn-Verlängerung positiv zu fördern, erklärt der Vorsitzende Johannes Schneider. Nachdem Planung und Genehmigung dafür inzwischen "auf sehr gutem Wege" seien und keine weiteren Ausgaben anfielen, habe der Verein beschlossen, den gemeinsamen verkaufsoffenen Sonntag mit den Bussen zwischen den Städten zu unterstützen, die mangels einer S-Bahn-Verbindung organisiert wurden.

Auch die Bürgermeister werben in Eintracht für das interkommunale Shopping-Erlebnis. "Der gemeinsame Markt 2015 war ein großer Erfolg. Ich bin mir sicher, dass auch der diesjährige sehr gut angenommen wird", erklärt der Wolfratshauser Bürgermeister Klaus Heilinglechner (BVW). "Dieser Sonntag stärkt unser gemeinsames Mittelzentrum", verkündet sein Geretsrieder Amtskollege Michael Müller (CSU). "Es geht bewusst nicht nur um den Einkauf, sondern um die Begegnung und das Miteinander."

Dafür gibt es etwa auf dem französischen Gourmetmarkt Gelegenheit, der auch Unterhaltung bietet: Von 13 bis 17 Uhr spielt das Trio Nostalgie französische Chansons, und zwischen 14 und 16 Uhr gibt es drei Auftritte der Cancan-Tanzgruppe der Siebenbürger Sachsen.

In Wolfratshausen findet am Sonntagnachmittag der Familientag der Kinderkulturtage in der Loisachhalle statt - mit zahlreichen Spielen, einer Seifenblasen-Werkstatt, Clown-Shows, Bastelstationen und vielen anderen Aktionen (14 bis 17 Uhr, Eintritt frei). Ein idealer Rückzugsort für frierende Besucher. Denn anders als 2015, als der gemeinsame verkaufsoffene Sonntag im November bei 20 Grad und Sonnenschein stattfand, werden diesmal Temperaturen zwischen null und fünf Grad vorausgesagt.

© SZ vom 04.11.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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