Wolfratshausen: Turm:Vom Nachtlokal zum Ladenhüter

Nur ein Interessent bietet bei der Zwangsversteigerung des Turms mit. Sein Angebot lehnt der Gläubiger aber ab. Disko-König Schwarzenbach bleibt der Versteigerung ebenso fern wie ein weiterer angeblicher Interessent.

Isabel Meixner

Die Zukunft des Wolfratshauser Turms ist weiter ungeklärt. Eine Zwangsversteigerung blieb am gestrigen Donnerstag im Amtsgericht Wolfratshausen ohne Erfolg. Zwar hatte der Münchner Peter Alexander Lienau 1,4 Millionen Euro für die marode Immobilie am Hans-Urmiller-Ring geboten; das lehnte der Gläubiger, die BAG Bankaktiengesellschaft, jedoch ab.

Auf 1,9 Millionen Euro wird der Wert des Wolfratshauser Turms beziffert. Das einzige Angebot bei der Zwangsversteigerung in Höhe von 1,4 Millionen Euro lehnte die BAG Bankaktiongesellschaft ab. (Foto: Hartmut Pöstges)

Zwölf Zuschauer, unter ihnen Bürgermeister Helmut Forster, waren zur Verhandlung ins Amtsgericht gekommen. Die hohe Grundschuld von etwa 4,4 Millionen Euro und die marode Bausubstanz des Gebäudes schienen Bieter abzuschrecken; nur Lienau konnte sich zu einem Angebot durchringen. Stephan Hufnagel, Geschäftsführer des Wach- und Sicherheitsdienstes Oberland, und und der frühere Disco-König Sepp Schwarzenbach, die zuvor offen oder verdeckt ihr Interesse kundgetan hatten, blieben der Versteigerung fern.

Die gebotenen 1,4 Millionen Euro schienen BAG-Vertreter Andre Lojack angesichts eines Verkaufswerts von 1,9 Millionen als zu gering; er beantragte eine Verfahrenseinstellung. Rechtspfleger Reinhard Hofstetter versagte dem Interessenten daraufhin den Zuschlag.

Wie es nun mit dem Turm weitergeht, ist offen: Wenn in drei Wochen der Versagungsbeschluss rechtskräftig geworden ist, kann die BAG eine Fortsetzung des Verfahrens beantragen. Die Wiederaufnahme könne jedoch bis April oder Juni 2012 dauern, sagte Hofstetter.

© SZ vom 11.11.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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