Wolfratshausen-Krimi immer mittwochs:Die Neue bei Hubert & Staller

Lesezeit: 2 min

Susu Padotzke aus Wörthsee spielt die Pathologin.

Von Gerhard Summer, Wolfratshausen

Das mit dem Burnout, ist das gefährlich? Susu Padotzke stutzt nur ganz kurz, dann strahlt sie und sagt: "Das war doch schön, oder?" In der 104. Folge von "Hubert und Staller", der seit langem witzigsten deutschen Krimiserie, trat sie erstmals als Dr. Caroline Fuchs auf. Genauer: als Pathologin, die selbst in einer Burnout-Klinik gelandet ist. Sie stand mit dem Rücken zu den zwei Ermittlern, eine schwarze Wollmütze auf dem Kopf, und rauchte und grinste in sich hinein, als Staller treuherzig lachend die tollpatschige Frage stellte. Gerade war eine Leiche gefunden worden; die Chefin des privaten Krankenhauses steckte kopfüber in einem Gully. Hubert übersetzte: "I glaub, der Kollege will wissen, ob Sie rausdürfen" aus der Klinik. Und Caroline Fuchs sprach: Die Ärztin Krämer habe ihr dringend davon abgeraten. "Aber die Frau Doktor is' ja nun tot."

Die Folge mit dem schönen Titel "Ausgebrannt" lief im Dezember im Ersten, seitdem ist Padotzke als Nachfolgerin von Karin Taler als Pathologin Anja Licht in den Krimis mit dem ungleichen Wolfratshauser Polizistenpaar dabei. Christian Tramitz (Franz 'Hubsi' Hubert) und Helmfried von Lüttichau (Johannes Staller) hätten sie liebevoll empfangen am Set, sagt sie. Und als Tramitz am Abend zu ihr gekommen sei, ihr auf die Schulter geklopft und gesagt habe, "das hast du gut gemacht", da sei ihr nicht nur ein Stein, sondern "ein Gebirge vom Herzen gefallen".

Dass sie in Kultserie angeheuert hat, ist der Schauspielerin aus Wörthsee erst nach und nach klar geworden. Sie hatte, als ihr der Produzent und Drehbuchautor Oliver Mielke im März 2017 die Rolle anbot, "Hubert und Staller" so gut wie nie gesehen. Für sie ist es noch dazu der Einstand im komischen Fach; bisher hatte sie als Anwältin, Anästhesistin, Maklerin und Museumsdirektorin in humorfreien bis mäßig heiteren Vorabendkrimis wie "Soko 5113", "Rosenheim Cops", oder "Kommissar Pascha" mitgespielt.

Die Rolle der Rechtsmedizinerin Anja Licht hatte eine zweite Ebene: Sie war Huberts Ehefrau gewesen. Die Fuchs wirkt dagegen eindimensional, aber das kann noch werden. Denn die Frau hat Geheimnisse. Wie kam es überhaupt dazu, dass sie in einer Burnout-Klinik landete? Warum fährt sie mit dem Taxi zum Tatort? Das ist bisher nicht aufgelöst worden. Padotzke findet deshalb: "Bei Caroline Fuchs sind Entwicklungen in jede Richtung möglich." Ohnehin komme die Frau manchmal ganz straight rüber, "und manchmal denkt man, die hat einen Hau".

Ursprünglich hatte die 41-Jährige aus Grünstadt im Landkreis Bad Dürkheim die Konzertbühnen erobern wollen. Erst mit 29 bemerkte sie, dass ihr die darstellende Kunst mehr liegt, und fing mit der Schauspielerei an. Als Rechtsmedizinerin Fuchs absolviert sie nun einen großen Pathologietag pro Woche im Studio am Wolfratshauser Bahnhof und steht für mehrere Fälle hintereinander vor der Kamera. "Das ist ziemlich durchgetaktet", aber harmlos im Vergleich zum Dauereinsatz von Hubert und Staller. Die müssen nämlich täglich ran. Wie es überhaupt weitergeht nach dem Abschied von Helmfried von Lüttichau, der so gut wie gar nicht zu ersetzen ist? Padotzke lächelt sibyllinisch und sagt: "Es gibt eine tolle Idee, wie es weitergeht." Aber leider, leider darf sie die Lösung nicht verraten.

Hubert und Staller läuft mittwochs um 18.50 Uhr in der ARD

© SZ vom 23.01.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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