Wolfratshausen:Altstadt-Verein will Parkplatz aufstocken

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Mit einem Parkdeck über dem Lehrerparkplatz an der Grund- und Mittelschule am Hammerschiedweg würden auf einen Schlag 32 neue Stellplätze entstehen.

Von Konstantin Kaip, Wolfratshausen

Mit dem Vorschlag, den Lehrerparkplatz für die Grund- und Mittelschule am Hammerschmiedweg ganztägig für die Allgemeinheit freizugeben, hat der Verein Lebendige Altstadt Wolfratshausen (LAW) einen wichtigen Impuls in der Frage nach verfügbaren Parkplätzen in Altstadtnähe gesetzt. Schließlich hat der Stadtrat kürzlich beschlossen, die Idee umzusetzen. Nun setzt der Verein noch eins drauf - und zwar im Wortsinn: Der LAW-Vorstand hat am Dienstag den Vorschlag präsentiert, den Lehrerparkplatz mit einem zweiten Parkdeck aufzustocken. So könnten 32 zusätzliche Stellplätze geschaffen werden - "relativ schnell und mit einfachen Mitteln", sagte Roland Dautenhahn, Sprecher des LAW-Arbeitskreises Verkehr.

Das zusätzliche Parkdeck könne als einfaches Stahlgerüst auf einem Fundament errichtet werden, erläuterte Dautenhahn seine Idee - ähnlich wie beim Parkplatz der Kreisklinik. Die Kosten hat der Verein noch nicht kalkuliert. Allerdings sei der Bau auch durch die bestehende Geländesituation unkompliziert, betonte Dautenhahn. Weil der Gehsteig bereits deutlich über dem Niveau des bestehenden Lehrerparkplatzes mit 36 Stellplätzen liege, könne man die Auffahrt zur zweiten Ebene mit einer "vernünftigen Steigung" gestalten. Auch würde man sich mit der Umsetzung für die Zukunft "keine anderen Lösungen verbauen", erklärte Dautenhahn in Hinblick auf die mittelfristige Umgestaltung der Mittelschule. Laut LAW-Mitglied Hans Gärtner, der eine erste Planskizze gefertigt hat, könnte man die obere Ebene am besten von Osten, die untere von Westen erschließen. Die Geländeformation mache auch keine großen Erdarbeiten nötig, sagte Dietlind Diepen, Sprecherin des Arbeitskreises Stadtlandschaften. Den Bau könne man in der Zeit um die Sommerferien etappenweise realisieren, erklärte Klaus-Peter Scharf vom LAW-Vorstand.

Der Vorschlag sei "nur ein kleiner Mosaikstein" in Sachen dringend benötigter Parkplätze, betonte Ernst Gröbmair, Vorsitzender des Vereinsbeirats. Zusammen mit der vom Stadtrat beschlossenen ebenerdigen Erweiterung des Parkplatzes am Paradiesweg um 24 Stellplätze trüge er aber dazu bei, ausreichend komfortablen Parkraum in Altstadtnähe zu schaffen - und zwar "relativ schnell". Dies sei insbesondere angesichts des großen Bauvorhabens am ehemaligen Isar-Kaufhaus im Untermarkt geboten, für das nicht nur im Markt, sondern auch am Loisachufer Parkplätze wegfallen würden.

So stellte der Verein seinen neuesten Vorstoß auch in den größeren Zusammenhang mit seinem erklärten "vorrangigen Ziel": der 2014 beschlossenen Umgestaltung des westlichen Loisachufers. Dafür müsse möglichst bald ermittelt werden, wie viele neue Parkplätze die Innenstadt tatsächlich brauche, sagte Scharf. Das betreffe nicht nur die bei der Umgestaltung tatsächlich wegfallenden Stellplätze, sondern auch die im Baurecht der Anlieger vorhandenen, ebenso wie jene, die sich aus Geschäftsansiedlungen ergeben. Den so erfassten gesamten Bedarf müsse man dann "transparent und offen den Bürgern vermitteln", sagte Scharf.

Anhand einer Zeitachse erläuterte er die folgenden Schritte: Mit der vorgeschlagenen Rochade und den Erweiterungen am Paradiesweg und am Lehrerparkplatz könnte man demnach bereits bis 2018 insgesamt etwa 100 zusätzliche Parkplätze nahe der Altstadt schaffen - noch vor Baubeginn am Isar-Kaufhaus und auch am Hatzplatz, wie Scharf betonte. Wie dort zusätzliche Stellplätze eingerichtet werden sollen, will der Stadtrat in seiner Februar-Sitzung beschließen. Es sei "unstrittig", dass Wolfratshausen mehr Parkplätze brauche, sagte der LAW-Vorsitzende Hans-Werner Kuhlmann. "Das hier ist ein Zwischenschritt, um Dampf aus dem Kessel zu nehmen."

© SZ vom 01.02.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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