Klaus Pelikan ist selbst überrascht. Vor einiger Zeit war er sich noch gar nicht sicher gewesen, ob Bad Tölz touristisch von der alpinen Ski-Weltmeisterschaft in Garmisch-Partenkirchen überhaupt etwas profitieren wird. Aber schon vor dem ersten Wochenende der WM sind seine Zweifel ausgeräumt. "Das hat sehr kräftige Auswirkungen", sagt Pelikan. Genaue Zahlen hat er noch nicht vorliegen, die hat er in einem Rundschreiben an die Hotels und Pensionen in Bad Tölz gerade erst angefordert. "Doch ich weiß von einem Haus, das 1200 Übernachtungen wegen der WM hat", berichtet der Kurdirektor.
Dies steigert die Vorfreude auf die Olympischen Winterspiele 2018, falls sie nach München und Garmisch-Partenkirchen vergeben werden. "Da hoffen wir alle, dass da touristisch was geht", sagt Pelikan. Mit einem Zustrom an Gästen rechnet er dann nicht alleine während der Spiele, sondern schon "in den Jahren zuvor und in den Jahren danach". Die Winterspiele, so der Kurdirektor, wären "der absolute Bringer".
In Lenggries macht sich die alpine Ski-WM bislang hingegen nicht bemerkbar. Abgesehen von einigen Gästen, die per Internet einen Tagesausflug gebucht oder ein Ticket geordert haben, tat sich wenig in der Tourist-Information. "Leider hat sich das auf Lenggries nicht ausgewirkt", sagt Leiterin Stephanie Rehm und gesteht, "dass wir uns schon ein bisschen mehr erwartet haben". Von zusätzlichen Gästen habe sie jedenfalls nichts bemerkt. Zurückhaltend äußert sich Rehm zu den Aussichten, wenn München den Zuschlag für die Winterspiele bekommt: "Dazu kann ich jetzt nichts sagen, mal schauen."
In Bad Tölz wird für diese Großveranstaltung schon geübt. Ralf Kreutzer, Verkehrsplaner des Omnibusunternehmens Regionalverkehr Oberbayern (RVO), hat in der Kreisstadt sein Büro. Zwei Jahre lang hat er dort das Konzept für einen Zubringerdienst mit 55 Bussen zur Ski-WM entworfen, die in und um Garmisch verkehren. Ob dies funktioniert, wird sich an diesem ersten Wochenende der Weltmeisterschaft zeigen.