Münsing/Paris:Für die EM qualifiziert

Lesezeit: 1 min

Bläser von Tromposaund aus Holzhausen treten in Paris auf.

Von Benjamin Engel, Münsing/Paris

Mit ihrer Premiere auf dem Münchner Oktoberfest haben sich die sechs Musiker von Tromposaund aus Holzhausen geradewegs für die Fußball-Europameisterschaft in Frankreich qualifiziert: Im Vorjahr spielten sie erstmals auf der Wiesn, immer zur Mittagszeit im Marstall-Zelt. Und dort hörte sie eine Mitarbeiterin der deutschen Botschaft aus Paris. Ihr gefiel der Auftritt so gut, dass sie den Musikern aus Holzhausen vor drei Monaten eine E-Mail schickte. Ihr Wunsch: Die Musiker sollen vor dem Hôtel de Ville - dem Rathaus - in Paris auftreten. Am Platz präsentieren die Teilnehmerländer während der Fußball-Europameisterschaft ein Kulturprogramm. Am Donnerstagnachmittag stopfen die Musiker also ihren Kleinbus voll - damit Tromposaund am Samstag, dem Vorabend des EM-Endspiels, von 19 Uhr an spielen kann. Und vielleicht ziehen sie sogar noch in das Finale ein...

Für die sechs jungen Hobbymusiker kam die Anfrage der deutschen Botschaft vollkommen überraschend. "Wir haben uns aber total gefreut. Das ist eine hohe Ehre, ein ganzes Land vertreten zu dürfen", sagt der 26-jährige Hans-Peter Huber. Noch dazu, weil sie alle sechs keine Profimusiker seien - er selbst ist Wirtschaftsingenieur. Doch offenbar habe den Mitarbeitern der deutschen Botschaft in Paris gerade gefallen, dass sie traditionelle Blasmusik spielten, bodenständig aufträten und jung seien.

Mit einem Kleintransporter-Bus haben sich die sechs Musiker - die drei Brüder Simon, Moritz und Christoph Huber, ihr Cousin Hans-Peter, Josef Schmid und Quirin Sturm - in der Nacht auf diesen Freitag Richtung Paris auf den Weg gemacht. In der französischen Hauptstadt werden sie bis Montag bleiben. Und sollte es Deutschland tatsächlich bis in das EM-Finale geschafft haben, dürfen sie am Sonntag womöglich vor dem Endspiel im Stadion auftreten. "Die deutsche Botschaft hat uns für diesen Fall versprochen, dass sie versuchen wird, uns da unterzubringen", sagt Hans-Peter Huber.

Doch eines steht auf jeden Fall fest: Nach dem Endspiel wollen die Musiker die Nacht über in Paris feiern, ganz gleich, wer nun gewinnt. Und in rund zwei Monaten wartet der nächste Jahreshöhepunkt: Dann spielen sie wieder auf dem Oktoberfest. "Jeder von uns hat dafür schon zwei Wochen unbezahlten Urlaub genommen", sagt Hans-Peter Huber.

© SZ vom 08.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: