In Wolfratshausen und Benediktbeuern:Brand im Kinderzimmer

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Mutter und sechsjähriges Kind kommen mit einem Schreck davon. Feuerwehrkommandant Woppowa: "Das hätte ganz böse ausgehen können."

Felicitas Amler

Wie schnell es zu einem Brand kommen kann, zeigen zwei Fälle vom Wochenende. In Wolfratshausen und in Benediktbeuern wurden - einmal in einem Kinderzimmer, das andere Mal in der Wohnung einer 72-Jährigen - Brände durch nicht ausgeschaltete Nachttischlampen ausgelöst. In beiden Fällen kamen die Betroffenen unverletzt davon.

In Wolfratshausen war ein Wohngebäude betroffen, in dem 18 Parteien leben. "Das hätte ganz böse ausgehen können", sagte der Wolfratshauser Feuerwehrkommandant Robert Woppowa zur SZ: Im Kinderzimmer einer Wohnung in der Humplgasse brannte es am frühen Samstagmorgen. Dass weder dem sechsjährigen dort schlafenden Buben und dessen 39-jähriger Mutter noch anderen Personen in dem Haus etwas geschah, ist aus Sicht des Kommandanten großen Glück.

"Es ist sehr, sehr glimpflich ausgegangen", sagte er der SZ. Und: "Die Mutter hat richtig reagiert." Nach Ermittlungen der Polizei war die 39-Jährige kurz nach vier Uhr durch Brandgeruch in ihrer Wohnung im ersten Obergeschoss wach geworden. Sie stellte fest, dass im Zimmer ihres sechsjährigen Sohnes, der schlief, die Bettdecke verschmorte.

Offenbar, so die Polizei, war eine eingeschaltete Nachttischlampe, die am Bett festgeklemmt war, auf die Decke gefallen und hatte den Brand ausgelöst. Die Mutter sicherte ihr Kind und schloss, so berichtet der Feuerwehrkommandant, die Tür. Dies sei grundsätzlich wichtig, um eine Ausdehnung des Feuers zu verhindern. Kind und Mutter wurden offenbar nicht verletzt, aber vorsorglich in das Krankenhaus Wolfratshausen gebracht.

Den Sachschaden, vor allem durch Verrußung der Wohnung, beziffert die Polizei mit rund 10 000 Euro. Im Einsatz waren die Feuerwehr Wolfratshausen mit 26 Mann und fünf Fahrzeugen sowie Rettungskräfte des Roten Kreuzes. "Als die Feuerwehr eintraf, hatten bereits alle Bewohner geordnet und ruhig das Gebäude verlassen", berichtet der Kommandant.

Ein erster Löschtrupp drang unter schwerem Atemschutz in das Kinderzimmer vor und löschte den Brand innerhalb kürzester Zeit. Jedoch war die Wohnung zum Teil verqualmt. Daher wurde ein Hochleistungslüfter eingesetzt. Mutter und Kind hatten glücklicherweise keine Rauchgasvergiftung erlitten. "Weitere Bewohner waren zu keiner Zeit gefährdet", erklärt Woppowa, "und konnten alle anschließend wieder in ihre Wohnungen zurück."

Der Einsatz der Feuerwehr dauerte bis 5.30 Uhr. In dieser Zeit war die Einbahnstraße ab dem Reisereck von der Polizei gesperrt. Der Brand am Sonntagmorgen in einem Mehrfamilienhaus in Benediktbeuern wurde laut Polizeibericht gegen vier Uhr festgestellt, weil ein Brandmelder auslöste. Die von einer Anwohnerin alarmierte Feuerwehr stellte Rauch aus der Wohnung einer 72-Jährigen fest.

In der Wohnung konnte der kleine Brand schnell gelöscht werden, berichtet die Polizei. Die ältere Frau habe offensichtlich ihre Nachttischlampe aufs Bett gestellt gehabt und durch die Hitzeentwicklung sei die Bettdecke in Brand geraten. Die 72-Jährige wurde mit leichten Atembeschwerden ins Krankenhaus verbracht. Andere Mitbewohner blieben unverletzt, am Gebäude entstand kein Schaden.

© SZ vom 17.10.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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