Geretsried:Hallenbad soll kleiner werden - oder teurer

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Ein Neubau des Geretsrieder Hallenbads steht wieder in Frage. Geretsried kann und will ihn sich in der verabredeten Form nicht leisten. (Foto: Hartmut Pöstges)

Die Pläne für die Schwimmhalle mehrerer Gemeinden gehen aus Sicht von Bürgermeister Michael Müller nicht auf. Jetzt trifft er sich mit seinen Amtskollegen.

Von Matthias Köpf, Geretsried

Dass ausgerechnet ein Hallenbad zum Leuchtturm-Projekt werden soll, mochte den Kritikern nie einleuchten. Doch aus Sicht des Tölzer Landrats Josef Niedermaier (FW) bot sich ein neues Hallenbad in Geretsried als Musterbeispiel für interkommunale Zusammenarbeit geradezu an: Geretsried und Dietramszell müssen viel Geld in den Betrieb ihrer maroden Siebzigerjahre-Bäder stecken, die Stadt will ohnehin ein neues Hallenbad bauen, und die umliegenden Kommunen müssten ihren Schülern eigentlich Schwimmunterricht bieten.

Also handelten der Kreis und die Nord-Kommunen aus, wie sie sich am Bau eines größeren Bads in Geretsried beteiligen und darin Sportstunden für ihre Schulen buchen können. Doch ein Jahr nach Unterzeichnung der Zweckvereinbarung bereitet Geretsrieds Bürgermeister Michael Müller (CSU) auf Wunsch seines Münsinger Kollegen Michael Grasl (FW) ein neues Treffen vor. Denn aus seiner Sicht gehen die Hallenbad-Pläne einfach nicht auf.

Geretsried kann sich das Bad so nicht leisten

Der Leuchtturm ist in Schieflage geraten. Müller selbst bestätigt SZ-Informationen, wonach bald ein Bürgermeister-Treffen zum Hallenbad stattfinden soll. Einen Termin gebe es aber noch nicht. Grundsätzlich werde es darum gehen, die Kollegen ein Jahr nach dem vorherigen Treffen auf den aktuellen Stand zu bringen, sagt Müller. Was dieser Stand aus seiner Sicht ist, verhehlt er nicht: Die Stadt Geretsried kann und will sich das Bad in der verabreden Form nicht leisten. Dass es daraus nur zwei mögliche Schlüsse gibt, lässt Müller unwidersprochen: Entweder die Beiträge der umliegenden Kommunen werden größer oder das Bad kleiner.

Doch wenn das Hallenbad und damit die Wasserfläche wirklich kleiner würde, dann könnte nicht jede Kommune die ausgehandelten Schwimmstunden bekommen - die Vereinbarung wäre also auch in diesem Fall nicht mehr einzuhalten. Größere Beiträge wären aber schwerlich bei allen Nachbarn durchzusetzen. Speziell in Wolfratshausen, das nach Geretsried selbst und dem Landkreis den größten Beitrag leisten würde, hatten sich die Räte nur mit Mühe von der Kooperation überzeugen lassen. In Geretsried war stets die CSU die größte Kritikerin des Projekts, und sie stellt mit Müller inzwischen den Bürgermeister.

In Ascholding wachsen die Hoffnungen

Bei den Freunden des von der Gemeinde Dietramszell eher ungeliebten Ascholdinger Bads steigt angesichts dessen die Hoffnung, das Bad doch behalten und vielleicht sogar selbst einen Neubau bekommen zu können. Denn für alle Schulen, Vereine und Rettungsorganisationen werde selbst ein größeres Geretsrieder Bad alleine ohnehin zu klein.

© SZ vom 21.10.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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