Wolfratshausen:Schon 400 Unterschriften für das gemeinsame Hallenbad

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Viele unterstützen das Bürgerbegehren schon vor dem offiziellen Start. Die Listen liegen inzwischen auch im Bürgerbüro der Stadt aus.

Von Lisa Fey, Wolfratshausen

Ob in der "Raritätsstuben", im Gummibärchenladen oder in den sozialen Netzwerken: Bereits bevor es am Samstag, 1. Oktober, nach der Auftaktveranstaltung mit der Unterschriftensammlung zum Bürgerbegehrens für das interkommunale Hallenbad richtig los geht, zeigen sich die Wolfratshauser Bürger engagiert. Viele wollen mit ihrer Unterschrift zeigen, dass sie einen Bürgerentscheid über eine Beteiligung der Stadt am interkommunale Hallenbad befürworten. Der Stadtrat hatte das Vorhaben mit zwölf zu zwölf Stimmen abgelehnt. Um die 400 Unterschriften sind noch vor dem offiziellen Start zusammen gekommen. Wie viele es genau sind, kann momentan niemand sagen - es sind viele Listen im Umlauf.

Bis Freitag, 14 Uhr, hatten allein in der "Raritätsstube" im Obermarkt 220 Wolfratshauser das Bürgerbegehren unterschrieben, was dort seit Donnerstagnachmittag möglich ist. Die Resonanz sei sehr positiv, sagt Fritz Schnaller (SPD), Zweiter Bürgermeister, der für die Wolfratshauser Beteiligung gestimmt hatte: "Über 200 Unterschriften, und das in noch nicht einmal 48 Stunden - toll!" Benötigt werden 1258 Unterschriften von wahlberechtigten Wolfratshausern. Inzwischen hat die Stadt erlaubt, dass die Listen auch im Bürgerbüro des Wolfratshauser Rathauses ausgelegt werden dürfen.

Heinz Wensauer unterschreibt das Bürgerbegehren - so wie etwa 400 andere Wolfratshauser. (Foto: Hartmut Pöstges)

Die Initiative, die das Bürgerbegehren angestoßen hat, möchte bis Ende Oktober mindestens 1500 Unterschriften beisammen haben. Da die Wolfratshauser schon jetzt "so fleißig unterschrieben haben", sei er zuversichtlich, dass das auch klappt, sagt Schnaller. Seine Frau Ingrid Schnaller hat zusammen mit Stephanie Hanna-Necker und Fried-Thorsten Jantzen das Bürgerbegehren initiiert. Sie versuchen die Bürger auch über soziale Netzwerke wie Facebook zu erreichen, indem sie dort auf die Auftaktveranstaltung hinweisen. Das tut auch Tobias Krätschmar in seinem Gummibärchenladen.

Das Begehren komme bei seinen Kunden sehr gut an, sagt er. Die erste Liste sei bereits mittags voll gewesen. Krätschmar gibt sich kämpferisch: "Wir müssen es schaffen." Ein Erfolg mache "unsere Region interessanter, stärker und besser", erklärt der 42-Jährige. "Es ist nicht das erste Mal, dass wir Bürger uns einsetzen müssen." Er habe sich bereits vor knapp vier Jahren beim damaligen Bürgerbegehren für das Hallenbad eingesetzt. Damals unterschrieben bis März 2013 fast 3000 Wolfratshauser. Die Stadträte vermieden einen Bürgerentscheid, indem sie einstimmig für eine Beteiligung am gemeinsamen Bad stimmten. Nach der Kommunalwahl 2014 änderte sich die Meinung der Stadtratsmehrheit.

Am Samstag, 1. Oktober, findet von 11.30 Uhr an die Auftaktveranstaltung zum Bürgerbegehren am Marienbrunnen statt. Dort wird unter anderem Fried-Thorsten Jantzen als Hauptredner sprechen. Das Bürgerbegehren wird auch von der Wolfratshauser Wasserwacht, dem Verein Lebendige Altstadt Wolfratshausen (LAW) sowie von SPD, den Grünen und dem Ortsvorstand der CSU unterstützt. Unterschriftenlisten liegen auch in Supermärkten, Arztpraxen, Apotheken und Kindergärten in der Stadt aus. Zudem sind Privatleute mit Listen unterwegs.

© SZ vom 01.10.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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