Einsturzgefahr:Ascholdinger Hallenbad vor dem Aus

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Das Ascholdinger Hallenbad ist marode, aber beliebt. Ob die zahlreichen Badegäste und Schüler aus Dietramszell und Umgebung es auch künftig noch nutzen können, ist derzeit noch offen. (Foto: Hartmut Pöstges)

Tragende Säulen rosten. Ob die Schwimmhalle überhaupt wieder öffnet, hängt von den Kosten der Instandsetzung ab.

Von Claudia Koestler, Dietramszell

Leni Gröbmaier (BLD), Bürgermeisterin von Dietramszell, hat es immer wieder klar gesagt: Das Hallenbad im Ortsteil Ascholding habe in ihren Augen keine Zukunft mehr. Sobald größere Sanierungen fällig seien, stehe es nicht mehr zur Verfügung. Dieser Fall könnte nun bereits eingetroffen sein. Denn an vier Säulen, die die Galerie mit den Umkleidekabinen halten, sind Roststellen entdeckt worden. Ein Statiker hat die verrosteten Säulen in Augenschein genommen und daraufhin aus Sicherheitsgründen die Schließung des Bades angeraten. Durch die korrodierten Stellen sei das Bad "möglicherweise einsturzgefährdet", erklärte Gröbmaier.

"Das Hallenbad Ascholding ist wegen Reparaturarbeiten bis auf weiteres geschlossen", hieß es in einer Mitteilung dazu, die am Donnerstag aus dem Dietramszeller Rathaus an die Presse ging. Mit nur einem weiteren Satz endete die Meldenotiz auch schon wieder: "Sobald sich Änderungen ergeben, werden wir Sie darüber informieren." Doch ob es überhaupt zu einer Reparatur der Säulen kommt, hängt nun maßgeblich von den Kosten ab. Liegen diese zu hoch, bedeutet der Rost das endgültige Aus für das Bad. Eine teure und umfangreiche Sanierung des Ascholdinger Hallenbades ist schließlich für die Gemeinde finanziell nicht tragbar. Das hatte Gröbmaier in der Vergangenheit wiederholt erklärt.

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Auch wenn man dem Gebäude auf den ersten Blick seine 45 Jahre nicht sofort ansehen mag: Bausubstanz und technische Ausstattung sind nicht mehr in Schuss. Echte Sanierungsmaßnahmen gab es dort schon länger nicht mehr. Inzwischen müssten Gröbmaier zufolge sowohl die Heizungsanlage als auch das Becken selbst erneuert werden. Auch den Sicherheitsvorschriften genüge das Ascholdinger Bad nicht mehr in allen Bereichen, beispielsweise sei der Beckenrand zu schmal.

Dennoch nutzten bislang rund 16 000 Badegäste pro Jahr das Hallenbad mit seinem 25-Meter-Becken: Die Hälfte von ihnen kam zum öffentlichen Schwimmbetrieb, die andere Hälfte waren Schüler aus Dietramszell und den Nachbarkommunen Egling, Icking und Schäftlarn. Auch die Rettungsschwimmer der DLRG nutzten das Bad regelmäßig zu Übungszwecken, wie auch Kursteilnehmer der Volkshochschule. Trotzdem ist Ascholding als Wasserfläche langfristig nicht zu halten. Gröbmaier und der Dietramszeller Gemeinderat haben sich deshalb für eine Beteiligung am gemeinsamen Geretsrieder Hallenbad ausgesprochen.

Nun ist es "bis auf weiteres geschlossen". Ob das am Ende Daumen rauf oder runter für das Bad bedeuten wird, hängt an den Ergebnissen einer Ausschreibung für die Instandsetzung der Säulen. In der Vergangenheit hatte Gröbmaier 10 000 Euro als Grenze genannt. Seien mehr Investitionen nötig, werde das Bad nicht mehr repariert, sondern endgültig zugesperrt.

© SZ vom 21.01.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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