Bundestagswahl:Wahlkreis-Kandidaten diskutieren mit Jugendlichen

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Die Initiatoren Florian Haupt, Verena Peck, Jana Klingenberg, Kerstin Barth und Kristin Haupt (v. li.) hoffen auf viele Gäste und rege Gespräche. (Foto: Manfred Neubauer)

Die Politiker treten vor den Sommerferien im Tölzer Pistolero Club auf. Die Jugendverbände haben alle Parteien eingeladen - von Linke bis AfD.

Von Konstantin Kaip, Bad Tölz

Vor der Bundestagswahl will die Jugendverbandsarbeit im Landkreis jungen Leuten und vor allem Erstwählern vermitteln, wie wichtig es ist, zur Wahl zu gehen. "Weil es Sinn macht, mitzuentscheiden, was in unserer Gesellschaft passiert", sagt die Kreisjugendpflegerin des Jugendamts, Verena Peck. Deshalb sei schnell klar gewesen, dass man eine Veranstaltung organisieren wollte, bei der die Direktkandidaten aller Parteien mit den Jugendlichen ins Gespräch kommen sollen.

Wie aber bringt man die jungen Menschen dazu, an einer solchen Veranstaltung teilzunehmen? Man macht sie dort, wo die Jugendlichen am ehesten sind. Deshalb findet am Freitag, 28. Juli, im Pistolero Club neben dem Jailhouse im Tölzer Moraltpark ein großes "Wahl Warm-Up" statt - vor der "School's Out-Party", die am letzten Schultag ohnehin in dem frisch renovierten Kellerclub steigt. Unter dem Motto "wei's ned wurscht is'" werden dort die Bundestagskandidaten den jungen Menschen aus dem Publikum in einer moderierten Diskussion Rede und Antwort stehen.

Die Idee dazu kam von Jana Klingenberg von der evangelischen Jugend Bad Tölz-Wolfratshausen, die den Abend zusammen mit dem Kreisjugendring (KJR), dem Jugendamt und der Stadt Bad Tölz organisiert. Klingenberg hat früher selbst oft an Partys in dem Club teilgenommen und weiß, dass der Termin ideal ist. Die Pistolero-Bertreiber Kristin und Florian Haupt haben die Idee von Anfang an unterstützt. "Wir sind total happy, dass uns ausgerechnet der letzte Schultag angeboten wurde", sagt Kreisjugendpflegerin Peck. "Es werden viele kommen, und die Stimmung wird gut sein."

Einlass zu dem kostenlosen Informationsabend ist von 18.30 an. Um 19 Uhr stellen sich die Kandidaten kurz vor, dann werden ihnen jeweils Fragen zu bestimmten Themen gestellt. Dafür haben die Organisatoren im Vorfeld Fragebögen an der Berufsschule und dem Gymnasium in Bad Tölz verteilt, auf denen die Schüler noch bis Freitag eintragen können, was sie von den Politikern wissen wollen. Ausgewählte Fragen wird die Journalistin Veronika Ahn-Tauchnitz, die den Abend moderiert, dann an die Runde weitergeben. "Und die Jugendlichen haben immer die Möglichkeit, Zwischenfragen zu stellen", sagt KJR-Geschäftsführerin Kerstin Barth. Nach der Diskussion soll es noch ein kurzes "Meet-and-Greet" geben, bei dem die Jugendlichen und Politiker zwanglos miteinander ins Gespräch kommen sollen. Insgesamt etwa eineinhalb Stunden soll die Veranstaltung dauern, die "School's Out-Party" beginnt dann um 21 Uhr.

Laut Barth haben fast alle Kandidaten zugesagt: Alexander Radwan (CSU), Hannes Gräbner (SPD), Karl Bär (Grüne), Andreas Wagner (Linke) und Constantin Prinz von Anhalt-Dessau (AfD). Nur die Zusage von Maximilian Stocker (Bayernpartei) stehe aus. Vorgespräche gebe es keine, sagt Peck. "Wir wollen nicht, dass die Politiker aufgesetzte Wahlreden schwingen, sondern dass sie authentisch antworten." Barth ergänzt, dass man keine Wahlkampfveranstaltung wolle, sondern "Werbung machen für die Wahl als demokratisches Recht". Zu der gehört auch ein "Zuckerl"der Veranstalter: Jeder, der zwischen 18.30 Uhr und 19 Uhr kommt und an der Veranstaltung teilnimmt, spart sich die sechs Euro Eintritt für die anschließende Party.

© SZ vom 19.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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