Hubert Oberhauser (Freie Wähler) ist mit 56,87 Prozent der Stimmen zum neuen Bürgermeister der Gemeinde Egling gewählt worden. Doch so spannend war schon seit Jahrzehnten keine Wahl in der Großgemeinde mehr. Nachdem der amtierende Bürgermeister Hans Sappl aus Altersgründen nicht mehr antreten durfte, bewarb sich sein Stellvertreter Oberhauser um das Amt. Doch die CSU hatte mit Hans Spindler einen Gegenkandidaten ins Rennen geschickt, der fast ein Jahr lang eine Öffentlichkeitsarbeit hinlegte, die ihresgleichen sucht. Nicht nur mit zahlreichen Veranstaltungen wurden Wähler angesprochen, Spindler suchte auch an den Haustüren den persönlichen Kontakt.
Doch Oberhausers Vorsprung war nicht einzuholen. Immerhin engagiert er sich bereits seit 18 Jahren als Gemeinderat, ist seit zwölf Jahren Zweiter Bürgermeister und seit sechs Jahren Kreisrat. Eine halbe Stunde, nachdem die Wahllokale geschlossen hatten, versammelten sich die Kandidaten im Rathaus. Gespannt warteten sie auf das Ergebnis und verglichen die Situation metaphernreich: "Wie Warten auf's Christkind" oder "wie vorm Kreißsaal".
Um 19.10 Uhr reichte Wahlleiterin Gisela Feiertag den Kandidaten das vorläufige Ergebnis: 2944 der 4053 stimmberechtigten Eglinger hatten den Wahlzettel abgegeben, das sind 72,64 Prozent. Auf Oberhauser entfielen 1660 Stimmen, also 56,87 Prozent, auf Spindler 1259 Stimmen, respektive 43,13 Prozent. 25 der Stimmzettel waren ungültig. Ein zufriedenes Lächeln machte sich auf Oberhausers Gesicht breit: "Das passt", war sein erstes Fazit. "Da ich kürzlich Geburtstag hatte, wollten wir sowieso ein Fass aufmachen. Jetzt ist der Anlass umso schöner und das Fass darf ein bisschen größer sein heute Abend." Der erste Gratulant: Sein Gegenkandidat Spindler. Er reichte Oberhauser die Hand und wünschte alles Gute.
"Wir werden das miteinander stemmen, auf gute Zusammenarbeit", entgegnete Oberhauser. Spindler selbst war gefasst, aber dennoch etwas enttäuscht vom Ergebnis: "Natürlich habe ich mir mehr erwartet. Aber ich habe alles gegeben und mir nichts vorzuwerfen".