Bad Heilbrunn:Bald schneller im Internet

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Geschwindigkeit auf Rollen: Wie überdimensioniertes Nähgarn lagert das Mikrofaserkabel derzeit an der Reindlschmiede. (Foto: Manfred Neubauer)

In Bad Heilbrunn werden in den kommenden Wochen flächendeckend Glasfaserkabel verlegt. Gefördert wird der Ausbau über die bayerische Breitbandinitiative.

Von Konstantin Kaip, Bad Heilbrunn

Das Internet in Bad Heilbrunn wird bald sehr viel schneller sein als bisher. Denn die Gemeinde bekommt nun ein flächendeckendes Glasfasernetz. Am Montag hat die Firma Nibel aus München im Auftrag der Telekom, mit der die Gemeinde einen Kooperationsvertrag abgeschlossen hat, mit den Arbeiten begonnen: Insgesamt 20 Kilometer Mikrofaserkabel sollen im Gemeindegebiet verlegt werden. Das kostet nach Auskunft von Bürgermeister Thomas Gründl (CSU) zirka 840 000 Euro, allerdings trägt den Löwenanteil mit etwa 630 000 Euro der Freistaat. Bad Heilbrunn gehört zu den 20 oberbayerischen Gemeinden, denen der Finanz- und Heimatminister Markus Söder (CSU) im September die Förderurkunde der bayerischen Breitbandinitiative überreicht hat.

Die Telekom geht davon aus, dass der Ausbau bis August abgeschlossen ist

Beim symbolischen Spatenstich am Montag vor dem Gasthof Reindlschmiede erklärten Bürgermeister Gründl, Andreas Mascher von der Gemeinde und Steffen Hartig von der Firma Nibel, wie der Ausbau vonstatten geht: Zunächst werden Schlauchleitungen aus PVC verlegt, in die dann abschnittsweise die so genannten Mikrofaserkabel mittels Pressluft eingeblasen werden.

Begonnen wird im Ortsteil Reindlschmiede, von dort werden die Kabel an der B11 entlang bis nach Letten verlegt. Zeitgleich beginnt der Ausbau in Langau. Dann werden die Glasfaserkabel über Mürnsee und Unterkarpfsee nach Hohenbirken verlegt. Im zweiten Abschnitt wird der Ortskern von Bad Heilbrunn erschlossen, vom Hauptverteiler am Schellenbach aus werden alle Kabel im Ortsgebiet verzweigt, erklärte Mascher. Danach sollen sie über Ramsau nach Oberbuchen geführt werden. Der Ortsteil Obersteinbach werde über Bichl erschlossen. Laut Vertrag müssen die Leitungen in zwölf Monaten verlegt sein. Hartig geht aber davon aus, dass es schneller geht. Die Telekom erklärt auf ihrer Internetseite, der Ausbau des Festnetzes in Bad Heilbrunn werde voraussichtlich Ende 2016 abgeschlossen.

Die Download-Geschwindigkeit soll mindestens 30 MBit pro Sekunde betragen

Dann sollen die meisten Haushalte im Gemeindegebiet mit der vereinbarten Mindestgeschwindigkeit von 30 MBit pro Sekunde surfen können. Dazu müssen sie aber einen Vertrag mit dem Anbieter abschließen. Laut Gründl sind keine zusätzlichen Glasfaseranschlüsse nötig, die gängigen Kupferanschlüsse reichten bis 200 MBit pro Sekunde. Der Bürgermeister rät jedoch allen, die noch keinen Hausanschluss haben, sich möglichst bald mit der Telekom in Verbindung zu setzen.

Um das Material für die Bauarbeiten zu lagern, hat die Gemeinde zwei Plätze eingezäunt: Am Postplatz, wo früher der Gasthof stand, und an der Reindlschmiede. Dort liegen die großen Rollen mit je 2500 Metern des so genannten "Speednet-Rohverbands", wie Hartig die orangen Schläuche nennt, und kleinere Trommeln mit den schwarzen Mikrofaserkabeln. Die Zäune würden "auf jeden Fall bis zum Gaufest am 14. Juli entfernt", versprach Bürgermeister Gründl. Und Hartig sicherte ihm zu, dass der Platz schon zur Sonnwendfeier des Burschenvereins wieder frei sei.

Gründl ist froh, dass der Ausbau nun beginnt. Der Weg vom Gemeinderatsbeschluss 2014 zum Kooperationsvertrag sei eine "langwierige Geschichte" gewesen, sagte er. Nachzulesen sind die einzelnen Schritte unter bad-heilbrunn.de - einer Homepage, die bald noch schneller wird.

© SZ vom 19.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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