Waldperlach:Schlechte Erfahrung

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Lokalpolitiker lehnen Bauantrag eines Restaurantbesitzers ab

"Frechheit siegt", diesem Motto scheint sich der Eigentümer des Restaurants am Waldheimplatz 2, nicht zu verwechseln mit dem Pächter, verpflichtet zu fühlen. Grund zu der Annahme lieferte den Mitgliedern des Bezirksausschusses (BA) Ramersdorf-Perlach dessen jüngster Bauantrag. Dieser bezieht sich auf die Freiflächengestaltung, den Biergarten des Lokals beziehungsweise die Umplanung der Stellplätze. In der vom BA geforderten Stellungnahme wird gleich zu Beginn klargestellt, dass man sich bereits kennt: Bei dem Bauherrn handele es sich um die Person, die vor einigen Jahren einen alten, wertvollen Baumbestand auf dem Grundstück in zweifelhafter Weise vernichtet habe, um Baurecht zu schaffen. Die jetzt vorliegenden Planungen zielten offensichtlich darauf ab, zwei bestehende Stellplätze zu beseitigen und diesen Bereich der Freischankfläche zuzuschlagen. Darüber hinaus sei eine weitgehende Einhausung der bestehenden Freischankfläche vorgesehen. Dem BA , heißt es weiter, erschließe sich nicht, weshalb hier auf zwei Stellplätze verzichtet werden soll. Soweit der Bauherr damit argumentiert, dass er die Freischankfläche verkleinern würde, ist den Lokalpolitikern offenbar nicht ersichtlich, was er überhaupt meint: "Der Bereich, der ,abgebrochen' werden soll, ist gar nicht mehr als Freischankfläche vorhanden und liegt zum großen Teil auf dem Grundstück der Kindertagesstätte", betonen sie.

Doch damit nicht genug: Die derzeit festgesetzten zwei Stellplätze würden jetzt schon in rechtswidriger Weise durch den Betreiber als Freischankfläche genutzt, was der BA auch bereits beanstandet habe. Diesem lägen auch mehrere Beschwerden von Anwohnern über fehlende Stellplätze vor. Abschließend machen die Lokalpolitiker deutlich, was sie sich von der Verwaltung erwarten: "Es wird dringend gebeten, jegliche Erweiterung der Freischankflächen zu untersagen und darüber hinaus zusätzlich die Auflage zu erteilen, die in den bisherigen genehmigten Plänen festgesetzten Stellplätze auch tatsächlich zu realisieren." Einer Verringerung der Stellplatzzahl werde ausdrücklich widersprochen, so das Gremium in seinem einstimmig verabschiedeten Stellungnahme.

© SZ vom 03.09.2016 / gru - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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