Waffen sichergestellt:Festnahme nach Morddrohung gegen Polizisten

Erst wird der 31-Jährige wegen Beamtenbeleidigung verurteilt. Doch der Wut darüber lässt er bei Facebook freien Lauf - und sitzt nun in Untersuchungshaft.

Ein bereits verurteilter Straftäter hat gedroht, einen Polizisten zu töten, außerdem beschimpfte er eine Staatsanwältin und einen Richter unter anderem als "scheiß Rassisten". Sonderlich klug war das nicht, denn jetzt sitzt der 31-jährige Beschuldigte in Untersuchungshaft. Ein Ermittlungsrichter erließ den Haftbefehl wegen Verdunkelungsgefahr. Die Vorwürfe gegen den Delinquenten lauten auf Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten sowie auf Bedrohung und Beleidigung.

Der 31-jährige Selbständige hat offenbar ein tief sitzendes Problem mit Polizeibeamten. Weil er einen von ihnen beleidigt hatte, verurteilte ihn ein Richter am 7. Juni zu einer Geldstrafe. Den Frust über dieses Urteil konnte er nicht lange für sich behalten. Bereits kurz nach der Verhandlung verkündete der 31-Jährige seine Meinung zur Staatsmacht öffentlich auf Facebook. Dabei äußerte er sich auch abfällig über die Mütter der Beamten und kündigte an, einen Polizisten umzubringen.

Die Fahnder nahmen die Drohung durchaus ernst, denn bereits bei einer zurückliegenden Durchsuchung der Wohnung des Mannes hatten Ermittler zwei Gaspistolen, einen Elektroschocker und ein Messer sichergestellt. Laut Polizei sei der 31-Jährige als "sehr aggressiv" und "gewaltbereit" eingestuft worden. Aus diesem Grund bekam er schließlich erneut Besuch von jenen Menschen, die er offensichtlich am wenigsten leiden kann: Polizisten nahmen ihn am 12. Juni in seiner Wohnung fest. Nun wartet er in einer Haftzelle auf seinen nächsten Prozess und hat viel Zeit, um darüber nachzudenken, was er künftig auf Facebook posten möchte.

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