Untergiesing:Zukunft des alten Osram-Geländes

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Während Neues geplant wird, ziehen Flüchtlinge in die Gebäude

Auf dem ehemaligen Gelände des Leuchtmittelherstellers Osram an der Hellabrunner Straße befindet sich nun eine zeitlich befristete Unterkunft für Flüchtlinge. Wie die neuen Grundeigentümer - die ABG-Gruppe und die Büschl-Gruppe - mitteilen, wollen sie die Stadt in einer angespannten Situation unterstützen. Die Zwischennutzung hat am 1. Oktober begonnen und soll Ende September 2017 beendet sein. Die Stadt wolle frühzeitig den Dialog mit den Nachbarn suchen, heißt es weiter, und auf einer Veranstaltung noch in diesem Monat weitere Details bekanntgeben.

Unterdessen laufen die Planungen für das neue Quartier mit 370 Wohnungen auf dem Areal weiter. 13 Architektenbüros aus Deutschland, Österreich und der Schweiz haben inzwischen ihre Gestaltungskonzepte vorgelegt. Allein acht Büros sind aus München. Zwei Varianten der Bebauung sollten ausgearbeitet werden: einmal die komplette Neugestaltung des Gebiets, und zum Anderen die Erhaltung des denkmalgeschützten Osram-Hauses. Voraussichtlich Mitte des Monats sollen die Ergebnisse des Wettbewerbs feststehen.

Von 1965 bis zum Umzug in das gesamte Hochhaus am nördlichen Ende der Parkstadt Schwabing hatte Osram seinen Hauptsitz in Untergiesing. Im Norden grenzt dieses Areal an den stark befahrenen Mittleren Ring im Bereich der Candidstraße. Im Westen schließt das künftige Wohnquartier an die Isarauen an, was vor allem die besondere Qualität ausmachen soll. Die Planungen haben nicht nur diesen Vorzug zu berücksichtigen, sondern sie müssen auch auf die Schadstoff- und Lärmbelastungen durch den Verkehr am Mittleren Ring reagieren. Dazu wird es ein Lärmschutzkonzept geben.

Zur Zeit befinden sich auf dem Gelände noch vier Gebäude, von denen drei auf jeden Fall abgerissen werden. Noch nicht sicher ist, was aus dem Osram-Haus direkt am Mittleren Ring wird. Der Entwurf stammt von dem Architekten Walter Henn. Das Bauwerk mit seinem damals für München ungewöhnlichen Großraumbüro, der Aluminium-Glas-Fassade und der zeittypischen Eingangshalle gilt als ein herausragendes Zeugnis der Nachkriegsarchitektur.

© SZ vom 05.10.2015 / DÜ. - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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