"Mehr Grün" steht meist weit oben auf Bürger-Wunschlisten. Am Agilolfingerplatz kommt der geplante Rückbau versiegelter Flächen derzeit allerdings nicht allzu gut an. Anfang Dezember wurden die Betonplatten auf den vier dreieckigen, den Platz flankierenden Fußgängerinseln großflächig entfernt und gegen Erdreich ausgetauscht, das im Frühjahr bepflanzt werden soll. Wie eine Anwohnerin im Bezirksausschuss (BA) zu bedenken gab, entfällt damit für Fußgänger der rundum freie Zugang zum Platz und die Möglichkeit, diesen diagonal zu queren, wie es bisher ohne größere Probleme oder Risiken üblich war.
Der Platz liegt abseits der großen Verkehrsströme und besteht aus einer X-förmigen Kreuzung ohne Ampeln. Die Zebrastreifen in der Agilolfinger- und Gerhardstraße sind nur über große Umwege zu erreichen. Auch die BA-Mitglieder gehen daher davon aus, dass neu gepflanztes Grün binnen Kurzem von zahlreichen Trampelpfaden zerschnitten wird, oder gar nicht erst hoch kommt. Die verbleibenden Gehsteige reichen möglicherweise nicht aus für Fußgänger, die mit Rollator oder Kinderwagen unterwegs sind. Schon jetzt wird der frisch aufgebrachte Humus außerdem als Hundeklo missbraucht, wie die Anwohnerin beobachtet hat.
Der Bezirksausschuss will die Situation demnächst mit Vertretern des Kreisverwaltungs- und des Gartenbaureferates unter die Lupe nehmen und schnell realisierbare Lösungsvorschläge ausarbeiten. Melanie Kieweg (Grüne/Parteilos) sieht hier Potenzial für weiter reichende Umgestaltungen nach dem Muster des nahen Hans-Mielich-Platzes. BA-Vorsitzender Clemens Baumgärtner (CSU) würde dagegen einen erfolgreichen "Quickie" einer jahrzehntelangen Planungsgeschichte vorziehen. Eine rasche verkehrstechnische Lösung müsse ja einem weiteren Untergiesinger Bürgerplatz nicht im Weg stehen, so Kieweg - in diesem Sinne plädierte sie für einen "Quickie mit Fortsetzung".