Untergiesing:Genehmigung auf die Schnelle

Bahnbrücke am Kolumbusplatz wird künstlerisch gestaltet

Von julian raff, Untergiesing

Nach den Zeitmaßstäben der Bahn ging es überraschend schnell: Erst vor drei Monaten hatten die Untergiesinger per Workshop Ideen für die Gestaltung der aufgelassenen Bushaltestelle am Kolumbusplatz ausgebrütet. Schon Mitte Januar hat die Bahn nun die künstlerische Gestaltung der beiden Brückenpfeiler und der oberen Lärmschutzwand genehmigt, rund sechs Wochen, nachdem Melanie Kieweg, Stadtteil-Aktivistin und parteiloses BA-Mitglied, im Dezember den Antrag gestellt hatte. Zu der raschen Entscheidung durchringen konnten sich die Bahn-Verantwortlichen, nachdem sie sich vor knapp drei Jahren am Hans-Mielich-Platz vom Verschönerungspotenzial der damals neuen Lärmschutzwände überzeugt hatten.

Die Gestaltung der Wände oben auf der Brücke übernehmen die Profis der Münchner Gestaltungsgruppe "Graphism", schon weil es sich mit dem Gerüstaufbau um eine technisch schwierige Angelegenheit handelt. An den beiden Brückenpfeilern sollen auch Nachwuchskünstler tätig werden dürfen. Hier werden noch Kreative gesucht. Die stillgelegten Busspuren unter der Brücke werden unter anderem mit Pflanzkübeln begrünt, gepflegt von privaten "Paten".

Für 7. und 8. Juli ist eine große Einweihungsparty mit Kabarett und Musik geplant. Die Lärmschutzwand auf der Brücke dürfte als Freiluft-Leinwand in der jetzigen Form länger erhalten bleiben: Die von Anwohnern beantragte Nachrüstung mit höheren Wänden oder "Lärmspoilern" und gebogenen Schutzwänden lehnt die Bahn ab. Spoiler, die den Schall nach innen auf die Gleise zurückwerfen, hätten sich bei einem Modellversuch im Rosenheimer Raum nicht bewährt, heißt es zur Begründung. Zudem stehe dafür kein Geld zur Verfügung, da die Lärmschutzsanierung der Strecke zwischen Untergiesing und Au seit 2015 abgeschlossen ist.

© SZ vom 03.02.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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