Unterföhring:Unterföhring geht baden

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Gemeinderat beschließt den Bau einer Schwimmhalle mit Turm und Rutsche

Von Sabine Wejsada, Unterföhring

In Unterföhring wird ein Hallenbad gebaut, das allen offen steht und nicht nur von Schülern und Vereinen besucht werden kann. Das hat der Gemeinderat am Donnerstagabend gegen die Stimmen der SPD beschlossen. Die Mehrheit im Gremium folgte damit einem Antrag von Parteifreier Wählerschaft (PWU) und Grünen. Die Schwimmhalle mit Sprungturm, Rutsche, Nichtschwimmerbereich und einem 25-Meter-Becken mit sechs Bahnen sowie Sauna entsteht im Sportpark an der Mitterfeldallee.

Vor der Entscheidung hatte vor allem die SPD-Fraktion vehement dafür gekämpft, das Hallenbad vornehmlich für das Schulschwimmen, die Wasserwacht und Vereine zu reservieren. Manfred Unterstein, Gründungsmitglied der örtlichen Wasserwacht und lange Jahre aktiv bei der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG), hatte ein leidenschaftliches Plädoyer gehalten für ein Sportbad. Nach seiner Erfahrung fehle es den bestehenden Schwimmhallen an Kapazitäten für die Schulen, sagte er. Die Bäder seien durch die Öffentlichkeit belegt. Im Hinblick auf die künftigen Gymnasiasten und die Kinder der zweiten Grundschule vom gegenüberliegenden Campus müsse Sorge getragen werden, dass in Unterföhring der Schwimmunterricht garantiert werden könne. Unter Umständen könnten auch Schulklassen aus den umliegenden Kommunen dort trainieren. Nach Schulende könnte man das Bad dann für die Wasserwacht, DLRG, Schwimmvereine und Sportschwimmer sowie eventuell für Kurse der Volkshochschule öffnen, sagte Unterstein.

Sabine Fister (SPD) zeigte sich kritisch: Unterföhring sei nicht mehr in der Lage, "Geld rauszuhauen". Die Liste der Projekte sei lang, die Ausgaben für deren Betrieb und Erhalt nicht minder, sagte Fister. Thomas Weingärtner ging noch weiter: "Wir stellen Schecks aus, von denen wir nicht wissen, ob sie in der Zukunft gedeckt sind", schimpfte er und fragte, wie lang sich Unterföhring dann wohl noch sozialen Leistungen wie zum Beispiel kostenlose Kindertagesstätten leisten könne.

Am Ende billigte der Gemeinderat die Rahmenplanung für den 100 000 Quadratmeter großen Sportpark - samt öffentlichem Hallenbad.

© SZ vom 10.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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