Unterföhring:Unter Dach und Fach

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Das Dach darf 1,50 Meter über die Grundstücksgrenze ragen. (Foto: Pro Sieben Sat 1)

Unterföhring kommt Pro Sieben Sat 1 bei seinen Bauplänen entgegen

Von Irmengard Gnau, Unterföhring

Die Gemeinde Unterföhring und der Fernsehsender Pro Sieben Sat 1 haben nach längeren Verhandlungen einen Kompromiss für die Neubaupläne des Medienkonzerns gefunden. Die Kommune gesteht dem Sender nun zu, dass das Vordach am neuen Hauptgebäude des geplanten Campus an der Medienallee unweit des Bahnhofs eineinhalb Meter auf öffentlichen Grund ragen darf.

Zwischen Medienallee und Gutenbergstraße will das Unternehmen eine neue Zentrale mit Gebäuden für 1700 Mitarbeiter errichten. Um die Gestaltung eben jenes Daches hatte sich im Vorfeld Streit entzündet. Die Mitglieder des Bauausschusses hatten Pro Sieben Sat 1 für seine Konstruktion im Dezember zunächst eine Absage erteilt, weil das Bauelement in 20 Metern Höhe den Kommunalpolitikern zu wuchtig war und mehr als vier Meter über das Grundstück hinaus und damit in den öffentlichen Raum hineingeragt hätte. Dem Konzern dies als Ausnahme zu erlauben, würde einen Präzedenzfall schaffen, auf den sich später auch andere berufen könnten, befürchteten die Mitglieder des Bauausschusses - und lehnten die Pläne ab. Lediglich bis zur Grundstücksgrenze dürfe das Dach reichen.

Nun hat das Medienunternehmen noch einmal nachgearbeitet und dem Gremium einen Kompromissvorschlag vorgelegt. Man habe die Bedenken der Kommunalpolitiker sehr ernst genommen, betonte der planende Architekt Jul Vielmo. Das signifikante Vordach sei freilich ein wichtiges Element des neuen Campus. Der überarbeitete Entwurf des Architekten sieht daher weiterhin ein überstehendes Dach vor, allerdings in einer nun filigraneren Bauweise und deutlich verkürzt. Um eineinhalb Meter wird das Vordach auf öffentlichen Grund ragen, bei einer Breite von etwa 23 Metern. Durch die Änderung entstehe ein luftiger Eindruck, der zugleich den Bahnhof und die neue Ortsmitte optisch markiere, argumentierte Architekt Vielmo. Auch bei der Fassade signalisierte er Entgegenkommen: Diese soll nun nicht rein verglast sein, sondern massiv mit großen Fenstern.

Die Mitglieder des Bauausschusses zeigten sich mit diesem Vorschlag insgesamt zufrieden. Ein vernünftiger Mittelweg zwischen Ortsbild und Unternehmensplanung sei gefunden, sagte Johann Zehetmair (PWU).

© SZ vom 02.02.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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