Trudering:Zahlen für den Platz

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Nein zur Kostenfreiheit auf Truderinger Park-and-Ride-Anlage

Der Vorschlag von Magdalena Miehle (CSU), die Gebühren für Park-and-Ride-Parkplätze in die Nahverkehrtickets einzupreisen, fand in der jüngsten Sitzung des Bezirksausschusses (BA) Trudering-Riem nur wenig Zuspruch. In einem Antrag forderte die Lokalpolitikerin, dass die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) zusammen mit dem Münchner Verkehrs-und Tarifverbund (MVV) und den Betreiberfirmen der Park-and-Ride-Anlagen nach einer Möglichkeit sucht, die Nutzer des Angebots von den Kosten zu verschonen. Bisher muss an den beiden Park-and-Ride-Plätzen in der Umgebung des Truderinger Bahnhofs ein Euro am Tag bezahlt werden, es gibt dort insgesamt 214 Stellplätze.

Gerade im mit Busverbindungen unterversorgten Stadtteil Trudering seien viele Bürger darauf angewiesen, die S- und U-Bahn-Knotenpunkte mit dem Auto anzusteuern, heißt es in Miehles Antrag. Um die zusätzliche Gebühr zu vermeiden, parken diese jedoch an anderen Stellen in der Umgebung des Truderinger Bahnhofs. Dieses Verhalten geht zu Lasten der direkten Anwohner, die keinen Platz für ihre Autos finden. Doch die Mehrheit der BA-Mitglieder fand die Idee der CSU-Fraktionssprecherin alles andere als gut. "Das ist den Nutzern, die auf den Bus oder das Fahrrad als Zubringer zurückgreifen, nicht mehr zu vermitteln", erklärte Herbert Danner (Grüne). "Als nächstes gibt es auch noch einen Benzinkosten-Zuschuss." Auch die stellvertretende BA-Vorsitzende Susan Beer (SPD) sprach sich gegen "die Subventionierung von Autofahrern" aus. Diese seien schließlich reich genug, um sich ein eigenes Auto zu leisten. Beer sieht es daher nicht ein, arme Personen, die sich den teuren Nahverkehr ohnehin kaum leisten können, noch zusätzlich zu belasten. Ein weiteres Gegenargument brachte Julia Hentschel (Freie Wähler) vor: "Der eine Euro wird nur verlangt, damit sich keine Dauerparker dort niederlassen. Das würde ich auch gerne so beibehalten."

Im Anschluss an die Diskussion wurde der CSU-Antrag letztendlich von der Mehrheit im Bezirksausschuss abgelehnt. Vorerst bleibt die Parkgebühr demnach also erst einmal erhalten.

© SZ vom 03.07.2017 / cwm - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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