Paradox: Am S-Bahnhof Gronsdorf, Heimatbahnhof vieler Waldtruderinger, gibt es zwar ein Dach, doch den Fahrgästen nützt es wenig. Es schützt nämlich vor allem die Werbeanlagen und den Snack-Automaten vor Wind und Wetter. Die wenigen Sitzgelegenheiten hatten beidem weichen müssen und befinden sich nun am Bahnsteigende unter freiem Himmel. Ein Umstand, der Georg Kronawitter (CSU), Behindertenbeauftragter im Bezirksausschuss Trudering-Riem, sehr erzürnte.
Noch mehr erboste ihn, dass sein Antrag, neue Sitze wegen des Platzmangels quer zum Bahnsteig zu platzieren, nun negativ beschieden wurde. Die Deutsche Bahn stelle Sitzgelegenheiten "niemals" quer zum Bahnsteig, die Absturzgefahr, wenn etwa kleine Kinder auf die Stühle klettern, sei dann noch größer, hieß es in dem Schreiben. Das aber will Kronawitter und mit ihm der Bezirksausschuss nicht so einfach akzeptieren. Das Gremium fordert nun einstimmig einen Ortstermin mit der Bayerischen Eisenbahngesellschaft direkt auf dem Bahnsteig. Schließlich, so Kronawitter, erhalte diese genug Steuergelder vom Freistaat Bayern, um den Fahrgästen ein Minimum an Komfort anbieten zu können - vor allem vor dem Hintergrund, dass man oft auch an diesem Bahnhof immer wieder lange auf verspätete Bahnen warten müsse.