Trudering:Guter Guss

Rote Glut: Wenn die Spezialisten der Firma Gassmayr mit flüssiger Bronze hantieren, müssen sie aufpassen, dass nicht schiefläuft. (Foto: privat)

Die Glocken für die St. Michaels-Kapelle sind schon fertig

Bei einem einschneidenden Ereignis möchte man gewöhnlich dabei sein - das dachten sich auch rund 20 Mitglieder des Vereins "Kapellenfreunde Michaeliburg": Nachdem endlich genügend Spenden für die geplanten zwei neuen Glocken der St. Michaelskapelle in der Siedlung Michaeliburg gesammelt sind, macht sich eine Abordnung persönlich auf den Weg in die Glockengießerei Grassmayr nach Innsbruck. "Das ist einfach kein Erlebnis, das spurlos an einem vorbeigeht", erklärt Franz Gattinger, Vorstandsvorsitzender der Kapellenfreunde. Schließlich hat das Glockengießen eine lange Tradition, und ist die Metallklingel erst einmal gegossen, kann sie Jahrhunderte bestehen bleiben. Bevor es mit dem Gießen los geht, bekommt die angereiste Gruppe von Seniorchef Christof Grassmayr noch eine Führung durch das firmeneigene Glocken-Museum. Dann darf der Gussvorgang aus nächster Nähe verfolgt werden: Zunächst wird die Bronze erhitzt. Sobald das Metall, das zu 22 Prozent aus Zinn und 78 Prozent aus Kupfer besteht, eine Temperatur von über 1100 Grad erreicht, kann der Guss erfolgen. Von einem Gebet und einem kräftigen "in Gotts Nam" begleitet, wird die flüssige Bronze in die entsprechenden Formen gegossen. Die Glocken müssen nun noch einige Zeit auskühlen, bevor sie wieder aus den Formen genommen und nach München transportiert werden. In der Pfarrkirche St. Augustinus sind sie dann für einige Zeit zu besichtigen - und einen Namen haben sie auch schon: "St. Michaelsglocke" und "Hl. Annaglocke"

© SZ vom 22.09.2015 / Hakn - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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