Thalkirchen:Herzzentrum für Münchner Süden

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Klinik Dr. Müller baut neue Kardiologie für 30 Millionen Euro

Die Internistische Klinik Dr. Müller baut für 30 Millionen Euro ein neues Klinikgebäude. Es soll mit modernster Medizintechnik ausgestattet werden, sagte Geschäftsführerin Silvia Müller. Damit werde die Klinik um ein "Kardiologisches Exzellenzzentrum von bundesweiter Bedeutung" erweitert. Als Chefärzte wurden die Kardiologen Thorsten Lewalter und Klaus Tiemann gewonnen. Die Klinik bleibe auch weiter ein Forum für niedergelassene Kardiologen als Belegärzte, sagte Müller.

Laut Chefarzt Lewalter sind die Planungen für die medizinischen und medizinisch-technischen Abläufe bereits fortgeschritten. "Unser Ziel ist es, nach dem Jahreswechsel die ersten Patienten zu behandeln." Schwerpunkte seien Kardiale Bildgebung und Prävention, Diagnostik und Therapie von Herzrhythmusstörungen, Strukturelle Herzerkrankungen und die Notfallversorgung, die rund um die Uhr arbeite. Das Herzzentrum solle ein wichtiger Baustein für die medizinische Versorgung des Münchner Südens über die Stadtgrenzen hinaus sein.

Unterstützt wird der Aufbau des Kardiologischen Zentrums durch die Stiftung des Medizintechnik-Unternehmers Peter Osypka. Der 81-Jährige besitzt mehr als 400 Patente im kardiologischen Bereich und engagiert sich mit seiner Stiftung seit fast zwei Jahrzehnten weltweit für Projekte. Er hält das neue Zentrum für ein "Leuchtturmprojekt". Dirk Claus, der seit kurzem die Geschäftsführung verstärkt, erklärte, dass der Umbau in zwei Schritten erfolge. Zunächst werde ein Interimsbau hingestellt, danach sei geplant, ältere Gebäudeteile zurückzubauen. Erst dann könne mit dem eigentlichen Neubau begonnen werden.

Früher, als es noch keine Krankenhäuser in Großhadern, Harlaching und Solln gab, versorgten die privaten Kliniken Dr. Müller und Dr. Rinecker anfänglich das südliche München allein. Seit mehr als 77 Jahren ist die Klinik in Familienhand und wird inzwischen in dritter Generation geführt. Bereits 1843 wurde direkt an der Isar in Thalkirchen ein Heilbad errichtet - für kalte Wickel-Therapien. Die Kurgäste wurden von und zum Bahnhof München mit Pferdedroschken kutschiert. Aus dem Sanatorium entwickelte sich einige Jahrzehnte später eine Klinik.

© SZ vom 21.09.2015 / lo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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