Wintereinbruch:Autos landen im Graben

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Schneematsch führt am Montag zu rekordverdächtigen Staus im Landkreis Starnberg.

Von Armin Greune, Starnberg

An der Zugstrecke Tutzing-Kochel gab es wieder Ausfälle, schlimmer erwischte es jedoch im Fünfseenland diesmal die Autofahrer. Am Montagmorgen meldete der Verkehrsfunk rekordverdächtige Staus: Die A 96 war von Landsberg West bis München-Sendling auf 32 Kilometern Länge dicht, auf der A 95 standen die Wagen auf der 18 Kilometer langen Strecke zwischen Schäftlarn und dem Autobahnende. Und auch auf der B 2 ging lange nichts voran: Vor Starnberg betrug die Wartezeit zeitweilig 20 Minuten.

Die gute Nachricht dazu: Die widrigen Verkehrsverhältnisse hatten im Landkreis Starnberg keine gravierenden Unfälle zur Folge. Lediglich am frühen Sonntagabend verzeichnete die Polizei zwei heftigere Kollisionen: Zwischen Drößling und Seefeld wurden bei einem Auffahrunfall drei Personen leicht verletzt, es entstand ein Gesamtschaden von 15 000 Euro. Auf der Staatsstraße in Possenhofen geriet eine 74-jährige Starnbergerin in einer scharfen Rechtskurve auf die Gegenfahrbahn und prallte dort mit dem Auto einer 43-jährigen Feldafingerin zusammen, der Schaden wird auf 6000 Euro geschätzt. Unfallursache war in beiden Fällen überfrierende Nässe.

Auch am Montagvormittag waren viele Straßen noch oder schon wieder vereist - doch die Verkehrsteilnehmer fuhren umsichtig genug, um größere Schäden zu vermeiden. Allerdings landeten viele Autos im Graben: So ereigneten sich im Revier der Herrschinger Polizei drei Kleinunfälle mit minimalen Blechschäden. Abschleppunternehmer Klaus Hammerschmid zog von halb vier Uhr früh bis zum Vormittag neun Fahrzeuge zurück auf die Straßen.

Auch die Schneepflüge waren permanent beschäftigt, die Massen des extrem schweren Nassschnees zu beseitigen. Von 3.30 Uhr an waren alle zehn zur Verfügung stehenden Räumfahrzeuge auf Bundes-, Staats- und Kreisstraßen im Fünfseenland ununterbrochen im Einsatz, so Walter Lehner, Winterdienst-Bereichsleiter am Weilheimer Straßenbauamt, zur SZ. Wie schon am Freitag und Samstag war selbst auf den Hauptverkehrsadern der Erfolg nur vorübergehend: Neuer Schneefall blieb als Matsch liegen, wurde rasch festgefahren, bis sich regelrechte Eisplatten bildeten. Seit November wurden bislang 1600 Tonnen Salz auf den überörtlichen Straßen im Landkreis Starnberg gestreut, sagt Lehner - so viel wie in den beiden Vorjahren jeweils über den gesamten Winter hinweg verbraucht wurde.

© SZ vom 23.01.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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