Verkehrssicherheit:Utting holt sich eine Abfuhr

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Behörden lehnen weiteren Fußgängerüberweg ab

Von Armin Greune, Utting

Die Gemeinde Utting ist mit ihrem Bemühen aufgelaufen, einen zusätzlichen Fußgängerübergang auf der Hauptverkehrsader des Ammersee-Westufers zu schaffen. Auf Wunsch von Anliegern hatte Bürgermeister Josef Lutzenberger bei der Unteren Verkehrsbehörde angefragt, ob sich am Rewe-Markt eine Querungshilfe in der St 2055 einrichten ließe. Am Donnerstag verlas er im Gemeinderat die Antwort: Am kürzlich eröffneten Laden scheide eine Mittelinsel wegen Platzgründen aus. Ein Zebrastreifen werde abgelehnt, weil er aus Sicht der Polizei nur "Scheinsicherheit" für Fußgänger biete. Und für eine Ampel müssten stündlich wenigstens 50 Passanten die Straßenseite wechseln. Sollte die Gemeinde im Gegensatz zur Verkehrsbehörde meinen, dieses Kriterium werde in Spitzenzeiten erfüllt, sei eine manuelle Zählung anzuberaumen.

Im Gemeinderat glaubte freilich niemand, dass die geforderte Fußgängerfrequenz erreicht werden könnte. Sollten die Finanzen der Grund für die ablehnende Haltung der Behörden sein, erwägt Utting, die Ampelanlage auf eigene Kosten zu errichten. Allerdings dürfte für das Straßenbauamt eher der Erhalt des Verkehrsflusses ausschlaggebend sein - wie bei allen früheren Vorstößen der Gemeinde zur Verlangsamung des Verkehrs. Immerhin will das Amt prüfen, ob die Fahrbahnmarkierung an der Querungshilfe vor der Leonhardskapelle nachgebessert wird. Die Gemeinde hatte angeregt, dort mit einem Mittelstrich den kurvigen Verlauf der St 2055 zu verdeutlichen. Ob dies Sinn macht, soll bei einer Ortseinsicht geklärt werden.

Eine Abfuhr ereilte Utting auch mit dem Wunsch nach Schadstoffmessungen an den Staatsstraßen. Das Landesamt für Umwelt beließ es bei Modellberechnungen. Demnach würden die Grenzwerte für Feinstaub, Stickoxide und Ozon nicht erreicht. Die zu Grunde liegende Verkehrszählung stammt allerdings aus dem Jahr 2010. Erwartet werden nun Werte von 2015: Sollten die Zahlen deutlich angestiegen sein, will die Gemeinde noch mal nachhaken.

© SZ vom 06.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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