SZ-Serie: Wir öffnen Türen:Vier Tonnen Stahl

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Der Zugang zum Tresor der VR-Bank ist gut gesichert. Der Filialleiter gewährt einen Blick ins Innere.

Von Otto Fritscher, Starnberg

Mit einem satten "Klack" springen die vier Bolzen aus der mehr als 30 Zentimeter dicken Stahltür, nachdem Stefan Halver den Schlüssel umgedreht hat. Nur um demonstrieren, wie massiv die Sicherheitsvorkehrungen hier unten im Keller der Starnberger VR-Bank sind. Doch bis die Stahltür den Weg in das Allerheiligste einer Bank, den Tresorraum, frei gibt, müssen noch zwei andere Sicherheitssysteme ausgeschaltet werden: eine elektronische Zeitsperre und ein Zahlenschloss. Die Tür ist dreifach gesichert. Erst dann ist der Zugang zu den 800 Schließfächern in der Starnberger VR-Bank möglich. Fast zumindest, denn der Kunde benötigt noch seinen Extra-Schlüssel für die Glastür direkt hinter der Tresortür, bevor er an sein Schließfach kommt, dieses mit seinem Schlüssel aufsperrt und dann die Kassette mit Bargeld, Aktien, Dokumenten oder Schmuckstücken herausnehmen kann. "Wir wissen natürlich nicht, was da so drin ist", sagt Halver, der die Filiale leitet.

Eine dicke Stahltür, vier Tonnen schwer, öffnet den Zugang zu der Schließfachanlage in der Starnberger VR-Bank. Filialleiter Stefan Halver muss sich ins Zeug legen, um die Tür aufzuwuchten. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Auf jeden Fall ist die Prozedur, um die dicke Stahltür zu öffnen, werktäglich immer die gleiche: Nachdem sich die Zeitsperre automatisch bei Banköffnung ausgeschaltet hat, kann die Tresortür mit Schlüssel und Zahlenschloss von einem Bankangestellten geöffnet werden. Man muss eigentlich sagen: aufgewuchtet werden, weil das Ding nahezu 4000 Kilogramm wiegt, das sind vier Tonnen.

"Außerhalb der Geschäftszeiten kommt da niemand rein, auch die Bankangestellten nicht und natürlich auch der Direktor nicht", sagt Halver und lacht. Allerdings sei es auch schon das eine oder andere Mal vorgekommen, dass sich die Banker selbst versehentlich ausgeschlossen haben. "Weil durch Feiertage wie Weihnachten oder so die Zeitsperre irrtümlicherweise falsch gesetzt worden ist", erklärt Filialleiter Halver. Dann heißt es, abzuwarten.

Tresorraum der VR-Bank Starnberg; Für die Türchen-Serie: Starnberg Zweigstellenleiter Stefan Halver im Tresorraum der VR-Bank Starnberg; Tresorraum der VR-Bank (Foto: Franz Xaver Fuchs)
© SZ vom 02.12.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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