SZ-Adventskalender:Tablets zur Verständigung

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Franziskus-Schule benötigt spezielle iPads für junge Behinderte

Von Blanche Mamer, Starnberg

Die 15-jährige Mila leidet unter dem Down Syndrom und spricht nicht. Sie kann allerdings sehr gut mit ihrer Lehrerin an der Franziskus-Schule in Starnberg kommunizieren. Ziemlich schnell bedient sie die Icons auf dem Bildschirm ihres extra robusten iPads mit dem knallig rosafarbenen Rahmen. Ja, sie geht zum Mittagessen in die Mensa, teilt sie mit und tippt auf Spaghetti Bolognese und dann auf Cola. Die Bestellung funktioniert mit dem Tablet wunderbar. Mila ist die Einzige der Klasse, die ohne zu fragen, das bereitliegende Tablet zu Hilfe nimmt. Denn sie hat erkannt, wie wichtig das elektronische Gerät für sie ist, wie viel sie damit ausdrücken kann und wie es ihrem Wunsch nach Selbstständigkeit entgegenkommt. Der Rechner zeigt nicht nur die Zeichen, sondern spricht auch mit ihr und setzt Fragen auch wieder in Zeichen um.

In der Franziskus-Schule werden zirka 80 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen sechs und 20 Jahren mit einer geistigen Behinderung, umfassenden Entwicklungsverzögerungen und starken Mehrfachbehinderungen betreut und gefördert. "Alle Schüler benötigen eine umfassende Sprachförderung", berichtet Schulleiterin Ricarda Friderichs. Viele sprechen kaum, manche gar nicht. Um zu kommunizieren sind sie auf besondere Medien angewiesen. Dabei hat sich gezeigt, dass geistig behinderte Kinder den pädagogisch betreuten Umgang mit dem iPad gut erlernen können und dass sie über eine spezielle, allerdings nicht kostenlose App, ihr Bedürfnis nach Kommunikation erfüllen. Diese App bietet nicht nur einen umfangreichen Wortschatz sondern auch flexible grammatikalische Strukturen an, berichtet die Pädagogin. "Um dem Grundbedürfnis nach Verständigung nachzukommen, bräuchten wir für jede Klasse ein iPad inklusive Lizenz für die App. Damit die Schüler die Geräte auch selbstständig benutzen können, werden außerdem besondere Schutzhüllen benötigt", erklärt Friderichs und beantragt dafür Unterstützung durch den SZ-Adventskalender. Die acht neuen Tablets kosten inklusive Lizenz und Schutzhülle mehr als 4000 Euro.

© SZ vom 15.01.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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