Starnberg/Herrsching:Gymnasium mit Modellcharakter

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Starnberger Kreistag will in Herrsching ökologisch bauen

Es hat sich in den vergangenen Wochen in den Sitzungen der Kreisgremien angedeutet - nun aber hat sich der Starnberger Kreistag klar für die künftige Ausrichtung des geplanten Herrschinger Gymnasiums ausgesprochen. Es soll als Forschungsprojekt der Deutschen Bundesstiftung Umwelt geplant werden. Auch die FDP, die sich vorher noch für einen Planungswettbewerb ausgesprochen hatte, stimmte zu. Den Liberalen ging es vor allem darum, möglichst "zügig" voranzukommen. "Wir haben schon genug Zeit verloren", meinte FDP-Fraktionschef Oswald Gasser. Landrat Karl Roth (CSU) setzte sich für diese Lösung ein "Es ist etwas Innovatives und Nachhaltiges." So soll die Architektur des künftigen Gymnasiums so gestaltet sein, dass sie allen ökologischen Kriterien nachkommt. Vorgesehen ist eine Holzbauweise im Sinne eines ressourcenschonenden Bauens, die gut zum Landkreis Starnberg passe, meinte Roth weiter. Auch CSU-Fraktionschef Harald Schwab sprach sich für das Forschungsprojekt mit seinem Modellcharakter aus. Für ihn war es aber wichtig, dass "ein Kostencontrolling eingeführt wird, um keine Luftschlösser zu bauen", so Schwabs Anmerkung. Bekanntlich wird das Projekt auf schätzungsweise 40 Millionen Euro kommen. Da der Landkreis auch eine Fachoberschule bauen möchte und zudem die Seefelder Klinik sanieren muss, kann er sich höhere Kosten kaum mehr leisten - die Schulden werden in den kommenden Jahren ohnehin stark ansteigen.

Dass das neue Gymnasium am Ammersee dem bestehenden Gilchinger starke Konkurrenz machen könnte, hielten die Kreisräten für vernachlässigbar. "Die moderne Pädagogik braucht mehr Platz und Gilching ist ausgelastet", meinte die SPD- Kreisrätin Sissi Fuchsenberger, die auch Lehrerin ist. Etwa 1319 Schüler besuchen das Gilchinger Gymnasium aktuell. Durch Herrsching könnte diese Zahl um 100 bis 150 Schüler sinken, je nachdem welcher Prognose über Schülerzahlen man glauben schenken möchte. Das Kultusministerium rechnet für Oberbayern mit mehr Schülern und zwar mit einem Plus von 12,5 Prozent. Schon jetzt fahren bis zu 520 Jugendliche aus dem Landkreis nach Germering und gehen dort auf die beiden Gymnasien. Allein mit dieser Schülerzahl könnte man ein neues Gymnasium am Ammersee gut füllen.

Grundsätzlich will künftig Landrat Roth überregional denken. So wollen sich die Starnberger mit einem Investitionszuschuss an der geplanten Fachoberschule Germering beteiligen.

© SZ vom 21.12.2016 / pro - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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