Die Chance auf eine Verkehrsentlastung Starnbergs durch den Bau des B2-Tunnels ist groß wie selten zuvor: Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) hat am Montag darauf hingewiesen, dass der Tunnel, für den bereits Baurecht besteht, "für die Anbindung des Oberlandes an die Region München von besonderer Bedeutung ist", teilte ein Pressesprecher des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) mit. "Der Tunnel ist angemeldet und wird auch wieder in den Bundesverkehrswegeplan aufgenommen", heißt es. Dobrindt betonte, er könne den Tunnel jetzt finanzieren, die notwendigen Mittel seien vorhanden. Allerdings sei dem Minister nicht entgangen, dass es zum Tunnel auch eine ablehnende Haltung gebe. "Der Minister hat gestern darauf hingewiesen, dass er die Uneinigkeit vor Ort sehr bedauert", hieß es aus Berlin. Der BMVI-Sprecher widersprach der Darstellung, dass der B2-Tunnel nicht mehr im Bedarfsplan enthalten sein werde: "Diese Aussage ist falsch und wurde vom BMVI so nicht getroffen. Das Gegenteil ist richtig."
Erst im Dezember hatte Dobrindt die Koalitionsfraktionen über den Stand des Bundesverkehrswegeplans (BVWP) informiert. Demnach laufen derzeit für die Bewertung der insgesamt etwa 2000 angemeldeten Projekte und die Erstellung des Umweltberichts die abschließenden Arbeiten. Nach Abstimmung innerhalb der Koalition soll der BVWP-Entwurf gemeinsam mit dem Umweltbericht in der Sitzungswoche vor Ostern vorgelegt werden. Im Anschluss daran folgt eine sechswöchige Öffentlichkeitsbeteiligung. Zu diesem Zeitpunkt werden auch alle Ergebnisse der Projektbewertungen in einem Projekt-Informationssystem im Internet dargestellt.
Eine Petition des Vereins "Umweltgerechte Verkehrsentlastung Starnberg", die sich seit Mitte Dezember bei Bundesminister Dobrindt für den Bau des Tunnels einsetzt, hat bislang bereits mehr als 1000 Unterzeichner gefunden.