- Für einen Hochzeitstermin im Fünfseenland am 12. Dezember 2012 haben sich einige Paare schon früh im Jahr beworben. Ein paar waren bereits vorgemerkt und sind wieder abgesprungen, andere haben dem Schnapszahl-Termin zugestimmt, weil er noch verfügbar oder der noch einzig offene Tag in diesem Jahr war. Für die meisten Standesbeamten indes ist der heutige Mittwoch ein völlig normaler Tag. "Wer sich das Datum aussucht, um sich den Hochzeitstag besser merken zu können, sollte vielleicht besser nicht heiraten", findet Anna Maria Sterl, Standesbeamtin in Herrsching. Im idyllischen Kurparkschlösschen mit Sicht auf eine märchenhafte Winterlandschaft wollen sich heute drei Paare das Ja-Wort geben. Die Brautleute kommen alle aus Herrsching, das war vorher festgelegt, dass der 12.12. für Einheimische reserviert ist. Vier Hochzeiten waren geplant, sagt Sterl, doch ein Paar hat abgesagt. Anfragen von auswärtigen Heiratswilligen gab es genug, doch sie hatten keine Chance. Die heutigen Trauungen sind die letzten für dieses Jahr.
"Total im Rahmen", ist die Zahl der Eheschließungen im exklusiven Ambiente von Schloss Garatshausen in Feldafing. Drei auswärtige Paare hatten schon vor geraumer Zeit eben diesen Termin anvisiert, sagt Standesbeamtin Elisabeth Rothdauscher. Außergewöhnlich sei nur, dass an einem Mittwoch geheiratet werde. "Das ist selten. Beliebter sind Donnerstage, Freitage und Samstage", sagt sie. Sehr gefragt etwa war der 11. November 2011 - ein Freitag. Auch im Gasteiger Haus in Utting geben sich die Verliebten nur selten das Ja-Wort an einem Mittwoch. Doch heute ist der Terminplan voll. Standesbeamtin Claudia Breier wird fünf Paare beim Ringtauschen begleiten - Rekord im Fünfseenland. "Einige, aber nicht alle, haben ihren Hochzeitstermin lange vorab reserviert", sagt ihre Kollegin Claudia Meisterl. Ein Paar habe den Termin nur genommen, weil es unbedingt noch dieses Jahr heiraten wollte.
"Alles normal. Es gab keinen großen Run auf den 12. Dezember als Trauungstermin", sagt dagegen Augustin Ullmann, Leiter des Starnberger Standesamtes. In der Schlossberghalle sind drei Hochzeiten angesetzt, alles Auswärtige. Starnberg ist sehr beliebt als Heiratsort, sagt Ullmann - vor allem im Sommer, wenn sich mit dem Schlossgarten und den Dampfern Bernried und Starnberg traumhafte Orte für die Eheschließung anbieten. 180 bis 200 Paare heiraten jährlich in Starnberg.
Auch Gilching wird immer beliebter bei Heiratswilligen, seitdem das Standesamt 2010 ins restaurierte Werson-Haus umzog. Heute sind nur zwei Hochzeiten angesagt, berichtet Standesbeamte Andreas Meier. Für einen Mittwoch viel, aber wenig für ein Schnapszahl-Datum. Das gilt auch für Gauting: Obwohl es mehrere Vormerkungen gab, wie Standesbeamtin Katrin Ullrich berichtet, wird sie im neuen Trauungszimmer im Rathaus heute nur zwei Paare trauen. Nach Berg kommt heute nur ein heiratswilliges Paar, und in Krailling, das mit der Linner-Mühle im Sommer einen Hochzeitsboom verzeichnet, findet gar keine Trauung statt. "Es gab nicht mal eine Anfrage", sagt Standesbeamtin Astrid Lohrer.