Starnberg:Jugendherberge wird Tabaluga-Haus

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Peter Maffay eröffnet in Jägersbrunn eine Einrichtung, in der sich traumatisierte Kinder erholen können.

Christine Setzwein

Jägersbrunn - Es ist ein Paradies: ein schmuckes Haus inmitten eines riesigen Gartens, dahinter Natur pur mit freiem Blick auf die Alpen. Auf dem Immobilienmarkt wäre dieses Grundstück Gold wert. Doch das Ensemble am Rande des Starnberger Ortsteils Jägersbrunn wird nicht verscherbelt. Ins Paradies ziehen künftig Kinder ein, Kinder, die schwer traumatisiert sind und hier zwei Wochen lang Pause machen "von ihrem oft unerträglichen Schicksal", wie es der Hausherr ausdrückt. Der Hausherr heißt Peter Maffay und hat am Montag das "Tabaluga-Haus Jägersbrunn" eröffnet.

Maising Jägerbrunn Maffay Maising Jägerbrunn, Eröffnug Tabaluga Haus mit Peter Maffay. Foto: Georgine Treybal (Foto: Georgine Treybal)

Rund 220 Gäste hatten den Weg in das abgelegene Dorf gefunden. Kommunalpolitiker, Wirtschaftsbosse, Medienvertreter und Kulturschaffende, mehr und weniger prominente. Es spielte die Blaskapelle Pöcking, und es sangen die Vorschulkinder des Montessori-Kindergartens Tutzing. Nach der Finca Ca'n Llompart auf Mallorca ist das Tabaluga-Haus in Starnberg ein weiterer Schutzraum für Kinder unter der Regie der Peter Maffay Stiftung. Anfang Juli wird eine Therapieeinrichtung in Rumänien eröffnet.

Für Maffay ist Jägersbrunn ein Glücksfall. Bei dem Haus handelt es sich um die älteste Jugendherberge Bayerns, die 1987 wegen Abwasserproblemen aufgegeben werden musste. Seitdem wurde sie vom Bayerischen Jugendherbergswerk für Tagungen und Seminare genutzt. Vor einem Jahr sind sich Werk und Stiftung einig geworden, der Vertrag läuft über 25 Jahre. Das Gebäude wurde grundlegend saniert, bekam eine Wärmedämmung und ein neues Dach. An der Stirnseite des Hauses prangt nun der kleine grüne Drache Tabaluga. Die Maffay-Stiftung möchte jetzt das ehemalige Sommerhaus aus den 50-er Jahren abreißen und neu bauen für einen Gruppenraum. Ein schwieriges Unterfangen im Außenbereich und Landschaftsschutzgebiet. Doch die Pläne dafür hat Architekt Florian Wiesler vom Pöckinger Büro WSM bereits fertig. Der Starnberger Bauausschuss wird sich an diesem Donnerstag mit dem Thema befassen.

"Es ist Aufgabe der Starken, den Schwachen beizustehen", begründete Deutschrocker Maffay gestern sein Engagement für Kinder. Der Starnberger Bürgermeister Ferdinand Pfaffinger erinnerte sich, wie er die Jugendherberge als Schüler erlebt habe - "das war immer toll". Gerhard Koller, Präsident des Landesverbands Bayern im Deutsches Jugendherbergswerk, freute sich über die Kooperation mit der Maffay-Stiftung. Ein Wunsch gehe damit in Erfüllung - das Haus werde erhalten, und es beherberge wieder Kinder. Wünsche kann sich das Tabaluga-Haus Jägersbrunn auch erfüllen: Als Vorstandsvorsitzende der "Tribute to Bambi"-Stiftung übergab Bunte-Chefredakteurin Patricia Riekel einen Scheck in Höhe von 80000 Euro.

© SZ vom 12.04.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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