Starnberg:Die Sparkünstler

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Das Kulturhaus Bosco muss heuer besonders gut wirtschaften, aber an der Qualität des Programms gibt es keine Abstriche

Von Blanche Mamer, Gauting

"Wir versuchen, unseren Ambitionen treu zu bleiben und mit unseren personellen und finanziellen Ressourcen das hohe Niveau zu halten", sagt Hans-Georg Krause vom Theaterforum Gauting. Auch wenn er sich längst von seinem Büro im Bosco verabschiedet hat, arbeitet er immer noch an der Organisation mit und setzt seine Kontakte und Verbindungen ein, um ein interessantes, vielfältiges Programm zu gestalten. Seit Anfang des Jahres ist das Bosco-Team wieder komplett: Leiterin Amelie Krause ist aus dem Mutterschutz zurück. Ihre Elternzeit-Vertreterin Désirée Raff wird aber weiterhin im Bürger- und Kulturhaus gebraucht und in anderer Funktion mitarbeiten.

Für den Gautinger Kulturveranstalter heißt es heuer jedenfalls, besonders gut zu kalkulieren. Zum einen rechnet Krause mit höheren Nebenkosten, unter anderem für die Unterbringung von Künstlern. Zum anderen hat die Gemeinde zum Jahresbeginn die Saalmiete für die Aufführungen von 150 auf 170 Euro. Somit mussten auch die Eintrittspreise angehoben werden, für einzelne Klassik-Konzerte kostet eine Karten nun 30 Euro (bisher: 25 Euro). Die Finanzierung wird erleichtert durch den Verkauf von acht verschiedenen Abonnements, die schon ein halbes Jahr im Voraus erworben werden können. Sie laufen alle gut, nur das Schüler-Abo à 35 Euro für vier Veranstaltungen komme zäh in Gang, sagt Krause.

Gleich zum Auftakt der Saison sind einige Highlights vorgesehen: Am Sonntag, 15. Januar, eröffnet das Klassik-Programm mit dem Parker Quartet & Kim Kashkashian, eine der international führenden Bratschistinnen. Auf dem Programm: Haydn, Britten und Dvořák. Freitag und Samstag, 20. und 21. Januar, ist der Kabarettist Frank Lüdecke mit seinem Programm "Über die Verhältnisse" zu Gast. Am Tag darauf, Sonntag, 22. Januar, dürfen die Kinder ins Bosco zu "Peter und der Wolf" von Prokofjew. Heinrich Klug und die Münchner Philharmoniker stellen im ersten Teil des Orchesterwerks die Instrumente vor. Zum Schluss darf mitgesungen werden. Erzählt wird die Geschichte von Stefan Wilkening.

Weiter geht es am Freitag, 27. Januar, mit dem Schauspiel Wuppertal, das mit "Tartuffe" von Molière nach Gauting kommt. Eine Deutschlandpremiere ist das Maskentheater "André & Dorine" des Kalunka Teatro aus Spanien am Dienstag und Mittwoch, 14. und 15. Februar. Die anrührende Geschichte ohne Worte greift das aktuelle Thema Umgang mit Demenzkranken auf. Insgesamt werden auch in dieser Spielzeit 130 Theaterstücke, Kabarett, klassische Konzerte, Jazz, Weltmusik, Lesungen, Literatur-Projekte, Workshops mit Künstlern und Talk-Runden auf der Bühne des Bosco aufgeführt. Wie ein roter Faden zieht sich einmal im Monat das literarische Projekt von Gerd Holzheimer "Wie hätten wir's denn gern?" durch das Programm. Manchmal dauere es lange, bis ein Termin gefunden werde, der sowohl für das Ensemble als auch für den Terminplan im Bosco passe, sagt Krause. So habe es lange gebraucht, das Schauspielhaus Frankfurt und Constanze Becker für den "Totentanz" von Strindberg nach Gauting zu holen. Nun hat es geklappt - für den 4. April. Im Programmheft ist die Aufführung noch nicht enthalten, der Termin ist jedoch auf der Bosco-Homepage zu finden ( www.bosco-gauting.de).

© SZ vom 11.01.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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