Grünen:Moin!

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Die Kreischefs (v.l.) Bernd Pfitzner und Kerstin Täubner-Benicke, Kreisrätin Martina Neubauer, Landtagskandidatin Anne Franke und Christian Meyer. (Foto: Georgine Treybal)

Der niedersächsische Ex-Minister Christian Meyer präsentiert die Partei als Bauernretter

Von Christine Setzwein, Wörthsee

Bei den Grünen herrscht Aufbruchstimmung, ohne Zweifel. Immer mehr Tische und Stühle müssen herbeigeschafft werden ob des Andrangs beim Politischen Aschermittwoch im "Augustiner" in Wörthsee. Es ist schon Tradition, dass der Kreisverband und der Ortsverband Wörthsee das gemeinsame Fischessen veranstalten. Es ist Wahljahr in Bayern, und so sitzen auch die Landtags- und Bezirkstagskandidatinnen Anne Franke und Martina Neubauer unter den 70 Besuchern.

Gastredner Christian Meyer begrüßt seine Zuhörer mit einem kräftigen "Moin". Der Niedersachse war von 2013 bis 2017 grüner Landwirtschaftsminister in dem Bundesland, in dem die meisten Schweine leben. "Jede zweite Sau kommt aus Niedersachsen", sagt er. Und die haben ihm eine schöne Schlagzeile eingebracht: "Meyer zahlt 16,50 Euro für jeden intakten Schwanz." So sei es gelungen, dass nach drei Jahren 93 Prozent der Schweine in Niedersachsen intakte Ringelschwänze hatten, die Mäster immer mehr auf das obligatorische Kupieren verzichteten. Ebenso sei es seiner Initiative zu verdanken, dass seit einem Jahr die Legehennen in Niedersachsen ihre Schnäbel behalten dürfen. Was Meyer damit sagen will: Die Grünen können viel erreichen, wenn sie an der Regierung sind. Und überhaupt: "Wir Grünen sind die Bauernretter." Wer sonst kämpfe dafür, dass Milchbauern faire Preise kriegen? Wer sonst beackere die Themen Bienensterben, Glyphosat oder Klimawandel?

Hauptgegner im Landtagswahlkampf ist - natürlich - die CSU. Das weiß auch Meyer. Zum Breitbandausbau von Alexander Dobrindt fällt ihm nur eines ein: "99,6 Prozent versprochen, 0,4 Prozent gehalten." Den Rechten dürfe man auf keinen Fall hinterlaufen oder kopieren, wie es die CSU tue, denn "eine weltoffene Gesellschaft ist die beste Heimat". Für die Grünen hat er auch gleich einen Wahlkampf-Slogan dabei. "Wer Menschen ausgrenzt und Tiere quält, wird auch in Bayern nicht gewählt." Den Zuhörern gefällt's, es gibt viel Beifall für den Niedersachsen, auch weil er ihnen ein zweistelliges Ergebnis im Herbst prophezeit. Aber dann drängt die Zeit. Die Küche will die georderten Essen ausliefern.

© SZ vom 16.02.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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