GilchingAuch in Gilching-Argelsried ist nach Altlasten in ehemaligen Hausmüll- und Bauschuttdeponien der Gemeinde gesucht worden. Dabei fand ein Gutachterbüro Schadstoffe auf einer 18 000 Quadratmeter großen Fläche mit einem Volumen von 130 000 Kubikmetern. Die Deponie an der Herbststraße war in den sechziger und siebziger Jahren in bis zu zehn Meter Tiefe aufgefüllt worden. Die Umwelt-Ingenieure entdeckten unter anderem Bauschutt, Schlacken, Aschen und Folien. Und sie stellten eine Belastung mit Schmier- und Treibstoffen fest. Überdies gibt es Spuren von Arsen, Blei, Kupfer sowie Zinn und polycyclischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK). Wegen der Giftstoffe im Boden raten die Gutachter dazu, das Areal abzudecken, damit die Schadstoffe nicht in das Grundwasser eindringen können. Denn die Trennschicht zur früheren Deponie sei auf Dauer nicht ausreichend, so die Sachverständigen.
"Wir dürfen keine Kompromisse eingehen und müssen höchstmöglichen Schutz gewährleisten", sagte dazu Gilchings Bürgermeister Manfred Walter (SPD) am Montag im Umweltausschuss. Sein Parteifreund Michael Rappenglück sprach von einer "tickenden Zeitbombe", während sich Wasserreferentin Dorothea Heutelbach (CSU) zumindest erleichtert darüber zeigte, dass man jetzt über diese Fläche wenigstens Bescheid wisse. Bei der notwendigen Abdeckung muss sich die Kommune mit 220 000 Euro beteiligen. Außerdem will sie Zuschüsse von der Gesellschaft zur Altlastensanierung in Bayern (GAB) beantragen. Wie der Gilchinger Umweltbeauftragte Jan Haas mitteilte, wird das Starnberger Landratsamt in Absprache mit dem Wasserwirtschaftsamt die weiteren Schritte vorschreiben. Die Ergebnisse werden auch bei den Planungen für den Wertstoffhof und das Gewerbegebiet nördlich der Lindauer Autobahn berücksichtigt. Denn beide Grundstücke befinden sich in der Nähe des kontaminierten Erdreichs.