Fünfseen-Filmfestival:Die Erklärerin

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Mona Walch. (Foto: Privat)

Mona Walch stellt Festivalfilme vor und interviewt anschließend die Regisseure

"Ein bisschen nervös" war sie schon vor ihrem ersten Auftritt auf der Bühne. Und dann war auch noch Ulrich Tukur ihr erster Gast. "Das war natürlich direkt ein Highlight zu Beginn", sagt Mona Walch über ihre Anfänge beim Fünfseen-Filmfestival im Jahr 2012. "Seraphiné" hieß der Film mit Tukur in der Rolle eines Kunstsammlers, über den er und Walch nach der Vorführung in der Starnberger Schlossberghalle geredet haben. Seitdem ist die 39-jährige Münchnerin nicht mehr aus dem Team des Events wegzudenken.

Erfahrung mit Filmfesten hatte Mona Walch schon vor ihrem Job als Moderatorin. Die Cineastin kümmerte sich von 2008 an um das Filmfest München, dort aber in einer organisatorischen Rolle. Als dann das Angebot kam, das Fünfseen-Festival auch auf der Bühne mitzugestalten, konnte die studierte Kulturmanagerin nicht widerstehen. Seither ist sie auch für andere Filmfestivals als Moderatorin im Einsatz, beispielsweise für die Internationalen Münchner Filmwochen, also das Filmschulfestival in der Landeshauptstadt.

Ihre Aufgabe besteht darin, die Filmgespräche vorzubereiten, die an die Vorführungen anschließen, mit eigenen Fragen zu beginnen und schließlich auch das Publikum einzubeziehen. Deswegen mache sie den Job auch so gerne. "Es ist oft so, dass ich, besonders bei schwierigen Filmen, das Werk viel besser verstehe, nachdem ich den Regisseur kennengelernt und mit ihm geredet habe", sagt sie. Und genau das wolle sie auch dem Publikum bieten, das natürlich meist nicht so gut vorbereitet ist wie die Moderatorin.

Ein besonders prägendes Erlebnis hatte sie beim Filmgespräch zu Helen Simons "Nirgendland". In dem Film geht es um sexuellen Missbrauch innerhalb einer Familie und wie die Verdrängung dieser Ereignisse die komplette Wahrnehmung verändern kann. "Das war etwas ganz Besonderes, weil eben auch die Protagonisten anwesend waren", erinnert sich Walch an das Gespräch nach der Vorführung.

Das Fünfseen-Filmfestival hat für Walch auch den Reiz, dass es relativ leicht ist, Filmschaffenden nahe zu kommen. "Da kann man mit Regisseur und Zuschauer nach dem Gespräch noch bei einem Bier oder Kaffee weiterdiskutieren."

© SZ vom 01.08.2017 / POLL - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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