Gastronomie:Den See voll im Blick

Lesezeit: 2 min

Live-Musik spielte bei der Wiedereröffnung des Restaurants Marina. (Foto: Nila Thiel)

Das "Marina" in Bernried ist nach neunmonatigem Umbau fertig. Es gibt eine Sitztreppe für Freiluftveranstaltungen

Von Sylvia Böhm-Haimerl, Bernried

Bis 1972 stand an den so genannten "Sauwiesen" in Bernried ein Bauernhof. Dann hat der Großvater von Lorenz Mayr dort ein Hotel gebaut. Insgesamt acht Millionen D-Mark wurden damals investiert. 45 Jahre nach der Eröffnung wurde die aus sieben Gebäuden bestehende Anlage umfassend saniert und umgebaut. Herzstück des Haupthauses ist eine neue, 120 Quadratmeter große Terrasse mit einem eleganten Veranstaltungssaal darunter. Mit 400 Gästen ist jetzt nach neunmonatiger Bauzeit die Fertigstellung gefeiert worden.

Der Geschäftsführer des Betriebs, Lorenz Mayr, zeigte sich sichtlich stolz, dass er den Familienbetrieb nun schon in dritter Generation weiterführen darf. Die Gastronomie habe sich in den vergangenen Jahrzehnten stark gewandelt. Der drei Millionen Euro teure Umbau - rund 50 Prozent der Kosten wurden alleine in die Technik investiert - sei dringend erforderlich gewesen, um den Betrieb zeitgemäß weiterzuführen. Heutzutage geht man nicht nur Essen", sagt Mayr. Neben einer hochwertigen Mahlzeit erwarte man zusätzlich auch ein Kulturangebot, wie etwa Live-Musik. "Was wir jetzt verkaufen, ist eine schöne Zeit", so der gelernte Jurist, der auch noch eine Anwaltskanzlei in München betreibt.

Mayr kann sich noch gut an die ersten Jahre des Hotels in den 70-er Jahren erinnern. Der Terrassenbereich lag damals auf der rückwärtigen Seite des Haupthauses mit Blick auf die Parkplätze. Damals sei der Seeblick nicht so wichtig gewesen, sagt Mayr. Die Leute hätten stattdessen sehen wollen, wer mit welchem Auto vorfuhr. Dies ist für ein Veranstaltungs- und Tagungshotel in der heutigen Zeit, unvorstellbar. Der Betrieb, der besonders bei Hochzeitsgästen sehr beliebt ist, wurde nun zum See hin ausgerichtet.

Nach Angaben des Geschäftsführers hat der Architekt Benedikt Sunder-Plassmann den 70er-Jahre-Charme der Gebäude nicht versteckt, aber gehörig entstaubt. "Das Haus war in die Jahre gekommen", sagt Benedikt Sunder-Plassmann. Das Restaurant in der damaligen Zeit sei nur für Hotelgäste geplant gewesen und nicht für die Öffentlichkeit. Jetzt habe man den See und den Blick über den hoteleigenen Yachthafen in die Planungen miteinbezogen.

Aus der Not, einen zweiten Fluchtweg bauen zu müssen, hat der Architekt eine Tugend gemacht. Eine neue Treppe wurde zum Restaurant im Obergeschoss geführt und der Balkon mit den Außensitzplätzen modernisiert. Das dunkle Holz wurde weiß gestrichen. Alles ist hell und freundlich. Die Terrasse im Erdgeschoss hat eine Außen-Bar und eine Außenküche. Im Untergeschoss hat man eine zusätzliche Küche eingebaut. Der 300 Quadratmeter große Veranstaltungssaal im Untergeschoss hat eine verglaste Front, die zum Seeufer hin geöffnet werden kann.

Laut Hoteldirektorin Daniela Schulze sind alleine in der Gastronomie 45 Mitarbeiter beschäftigt, davon 12 Köche. Besonders freut sie sich über die Sitztreppen im Außenbereich mit Blick über den See. Sie sollen für kulturelle Veranstaltungen genutzt werden. Schon im August will man die Seetreppe zum Open-Air-Kinosaal umfunktionieren. Die Filmreihe startet am 5. August mit "All you need ist Klaus", einem Werk des Tutzinger Künstlers Klaus Voormann, der selbst anwesend sein wird.

© SZ vom 10.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: